Rosberg: "Mercedes ist mein Traumteam"

Nico Rosberg spricht über den Wechsel zu Mercedes und sein Ziel, "mindestens" Rennen zu gewinnen - "Wurde Zeit für einen Deutschen im Silberpfeil!"

(Motorsport-Total.com) - Nach vier Jahren bei Williams mit zwei Podestplätzen (Melbourne und Singapur 2008), aber ohne Sieg oder Pole-Position beginnt für Nico Rosberg mit dem Wechsel ins neue Mercedes-Werksteam eine neue Zeitrechnung in der Formel 1: "Ich freue mich auf nächstes Jahr, denn ich werde endlich ein gutes Auto haben", sagt der 24-Jährige.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Endlich ist es offiziell: Nico Rosberg wechselt von Williams zu Mercedes

Für Rosberg geht mit dem reinrassigen Silberpfeil ein Traum in Erfüllung: "Wenn ich die Wahl zwischen allen Formel-1-Teams gehabt hätte, dann hätte ich Mercedes gewählt. Das ist mein Traumteam. Ich wünsche mir wirklich, langfristig mit Mercedes zu arbeiten und sehr viele Erfolge einzufahren", so der Deutsche, der schon lange weiß, dass er für Mercedes fahren wird, heute im Rahmen einer Telefonkonferenz aber erstmals öffentlich darüber sprechen durfte.#w1#

Erster Deutscher im Silberpfeil seit 1955

Der Vertragsabschluss bedeutet auch, dass Rosberg der erste Deutsche seit Karl Kling im Jahr 1955 sein wird, der in der Formel 1 mit einem Silberpfeil an den Start gehen darf: "Das ist ziemlich unglaublich, um ehrlich zu sein, etwas ganz Besonderes! Ich werde der erste Silberpfeil-Fahrer seit 1955 sein - das ist sehr lange her", so der 70-fache Grand-Prix-Teilnehmer. "Es wurde wieder Zeit für einen Deutschen im Silberpfeil. Das ist wirklich cool!"

Verhandelt hat Rosberg "primär mit Nick Fry" - und zwar schon relativ früh in der Saison. Demnach stand auch nie zur Diskussion, dass der heute in Monte Carlo lebende Wiesbadener von Mercedes als Teamkollege von Lewis Hamilton bei McLaren geparkt werden könnte: "Nico wäre unter allen Umständen zu Brawn gekommen. Es freut uns sehr, dass die Umstände nun so zusammenpassen, aber die Verhandlungen wurden mit mir und Ross Brawn geführt", bestätigt Fry.

¿pbvin|512|2183||0|1pb¿Mercedes-Sportchef Norbert Haug wünscht sich eine "langfristige und mehrjährige Kooperation" mit dem Neuzugang, verrät aber keine genauen Details zur Vertragslaufzeit: "Man macht sicherlich in aller Regel nicht Einjahresverträge, man hält aber zwischen den Vertragspartnern fest, dass man Vertraulichkeit vereinbart. Das ist in unserem Fall so. Aber gehen Sie davon aus, dass wir uns etwas Längerfristiges vorgenommen haben."

"Natürlich gibt es für beide Seiten Möglichkeiten, so ein Verhältnis zu lösen, wenn das eine oder andere nicht erfüllt wird", fügt Haug an. Verhandelt wurden diese Vertragsoptionen übrigens zwischen Fry, Rosberg und dessen Vater Keke, der zwar nicht mehr Manager seines Sohnes ist, ihm aber immer noch beratend zur Seite steht. Rosberg sen. war auch als einer der wenigen eingeweiht, dass der Vertrag schon seit Wochen unterschrieben war.

Am Mittwoch erstmals in Brackley

"Ich möchte nächstes Jahr mindestens Rennen gewinnen." Nico Rosberg

Der Sohnemann wird am Mittwoch erstmals die ehemalige Brawn-Fabrik in Brackley besuchen, um sich mit dem Team vertraut zu machen und um sich möglichst als Teamleader zu etablieren: "In diese Rolle würde ich gerne hineinwachsen", bestätigt er und kündigt selbstbewusst an: "Ich möchte nächstes Jahr mindestens Rennen gewinnen - von da sehen wir dann weiter. Ich bin extrem zuversichtlich, dass wir ein sehr starkes Paket haben werden."

Übrigens war Rosberg darauf eingestellt, dass Jenson Button sein Teamkollege sein würde, aber: "Das war nie sicher. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mein Teamkollege wird, war hoch, aber jetzt kam es anders", gibt der Deutsche zu Protokoll. Er bedauert den Wechsel des Weltmeisters zu McLaren: "Um ehrlich zu sein, hätte ich Jenson sehr gerne als meinen Teamkollegen gehabt, denn ich hätte mich gut mit ihm verstanden."

Einfluss auf die Besetzung des zweiten Autos hat Rosberg nicht ("Das ist nicht mein Bier"). Dafür freut er sich umso mehr darauf, erstmals in seiner Karriere mit einem großen Werksteam zusammenzuarbeiten: "Das war ein Faktor für meine Entscheidung. Es ist toll, für einen Hersteller wie Mercedes zu fahren. Gemeinsam mit dem Team, das bisher Brawn war, ist das für mich die bestmögliche Kombination."