Rosberg: "Ich musste etwas riskieren"

Nico Rosberg stuft die Kollision mit Timo Glock als Rennunfall ein und ärgert sich über die in der Hitze von Malaysia unnütz vergeudete Energie

(Motorsport-Total.com) - Schon das ganze Wochenende über haderte Nico Rosberg in Malaysia damit, dass die Reifen an seinem Williams-Toyota FW30 nicht funktionierten, aber am Renntag schien sich dieses Problem nicht so stark auszuwirken. Umso bitterer, dass sein Grand Prix effektiv schon nach der ersten Runde vorbei war.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Alles für die Katz: Nico Rosberg wurde nach einem harten Rennen nur 14.

Der Deutsche, vom 16. Startplatz aus ins Rennen gegangen, schnappte sich einige Konkurrenten und war auf dem Durchmarsch nach vorne, als er beim Herausbeschleunigen aus der vorletzten Kurve mit Timo Glock kollidierte. Glock schied aus, Rosberg fuhr nach einem Reparaturstopp in aussichtsloser Position weiter. Glock stufte die Situation als normalen Rennunfall ein - und was sagst du, Nico? "Das würde ich auch so sehen, auf jeden Fall", nickte er zustimmen.#w1#

Als 16. hohes Risiko in der ersten Runde

"Ich war 16. in der Startaufstellung, da musst du echt was riskieren in der ersten Runde", rechtfertigte sich der Zweite von Melbourne. "Ich kam auch super hoch und habe einen nach dem anderen überholt, war zu dem Zeitpunkt schon 13. oder Zwölfter, glaube ich. Timo und ich waren beide bis oben hin voll mit Sprit, also wusste ich, wenn ich hinter ihm bleibe, hänge ich hinter ihm fest. Das war meine einzige Chance."

"Ich kam super hoch und habe einen nach dem anderen überholt." Nico Rosberg

Und weiter: "Er hat früh gebremst, also habe ich es versucht. Ich war neben ihm, habe dann aber gesehen, dass er von außen voll reinzieht. Also habe ich gebremst, weil er mich nicht gesehen hat. Als die TV-Kamera auf uns kam, war ich schon wieder ein bisschen hinten, aber ich konnte nicht ganz zurückstecken, denn ich war da schon voll drin. Dann sind wir halt kollidiert - sehr schade", gab Rosberg zu Protokoll.

Bereits im 15. Umlauf überrundet

Obwohl er schon im 15. Umlauf überrundet wurde und schlussendlich als 14. ins Ziel kam - in der schnellsten Rennrunde fehlten ihm anderthalb Sekunden auf die Spitze -, kämpfte sich der 22-Jährige über die volle Distanz: "Es ist schon heiß im Auto. Es kommt keine Luft rein und man schwitzt - das ist hart und macht keinen Spaß, aber deswegen habe ich im Winter so hart trainiert", so Rosberg, der schmunzelnd anfügte: "Dafür, dass es nichts bringt, ist es nicht angenehm, so ein Rennen zu fahren!"

"Deswegen habe ich im Winter so hart trainiert." Nico Rosberg

"Ich glaube", meinte er weiter, "wir waren von der Performance her im Rennen nicht schlecht unterwegs. Das hätte was werden können. Jetzt müssen wir halt weiterschauen nach Bahrain. Hier haben wir gelitten mit dem neuen Asphalt, da ging unser Auto überhaupt nicht. Auf Bahrain freue ich mich, denn die Strecke gefällt mir. Ich hoffe und glaube, dass wir dort konkurrenzfähig sein werden. Vielleicht können wir einigermaßen dort anknüpfen, wo wir in Melbourne aufgehört haben."