powered by Motorsport.com
  • 29.08.2010 11:07

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Rosberg glaubt noch an Podestplätze

Mercedes droht immer mehr ins Hintertreffen zu geraten, aber Nico Rosberg und Michael Schumacher verlieren ihren Optimismus nicht

(Motorsport-Total.com) - Durch die Entscheidung, die Weiterentwicklung des aktuellen Autos stark zurückzufahren, um sich voll auf das 2011er-Fahrzeug konzentrieren zu können, ist Mercedes in den vergangenen Wochen weiter zurückgefallen. Heute in Spa-Francorchamps werden Nico Rosberg und Michael Schumacher vom 14. beziehungsweise 21. Startplatz ins Rennen gehen. Dennoch haben sie die Hoffnung auf Topergebnisse noch in dieser Saison nicht ganz abgeschrieben.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg hofft, dass er mit Glück noch Topergebnisse herausfahren kann

"Podestplätze werden sicher immer schwieriger, denn aus eigener Kraft sind wir dafür nicht gut genug", gesteht Rosberg. Aber: "Das Team arbeitet weiter und bringt noch Verbesserungen - viele davon schon hinsichtlich der nächsten Saison. Möglichkeiten gibt es immer, die erste schon hier mit dem Wetter. Das habe ich noch nicht aufgegeben. Und dann gibt es Rennen wie Singapur, wo alles passieren kann. Es ist definitiv noch möglich."#w1#

Neuentwicklungen mit Begleitproblemen

Das vielleicht größte Problem ist, dass Mercedes zwar Dinge wie den F-Schacht und den auspuffangeströmten Diffusor nachgerüstet hat, doch diese Systeme verursachten bisher auch viele technische Schwierigkeiten. So wird das Chassis durch die Auspuffgase im Diffusorbereich zum Beispiel immer noch weichgekocht: "Es ist nicht komplett gelöst und wir sind frustriert, dass wir noch keine Lösung gefunden haben", spricht Ross Brawn ein neues Hitzeschild an.

¿pbvin|512|3048||0|1pb¿"Man kann in dem Bereich verschiedene Materialien verwenden, aber wir hatten nicht damit gerechnet, dass es dort so heiß wird, wie es ist", sagt der Teamchef über den auspuffangeströmten Diffusor. "Es ist schwierig vorherzusagen, wo genau die Auspuffgase um den Unterboden strömen. Es ist nicht perfekt und ich denke, wir werden im Rahmen der Parc-Fermé-Bestimmungen Reparaturen durchführen. Für Monza wird es dann eine Revision geben."

Auch haben sich einige Updates nicht wie erhofft ausgewirkt: "Wir haben in den letzten Rennen viele Neuerungen eingeführt, die sich nicht so positiv niederschlagen, wie wir uns das erhofft hatten", seufzt Brawn. "Daher sind wir zurückgefallen. An mangelhafter Arbeitseinstellung oder Entschlossenheit liegt das nicht, aber einige der eingeführten Modifikationen haben nicht so stark angeschlagen wie gehofft. Das müssen wir verstehen."

Schumacher bittet um Geduld

Ein Faktor ist möglicherweise auch, dass Michael Schumacher bisher unter den Erwartungen geblieben ist. Der siebenfache Weltmeister stand noch kein einziges Mal auf dem Podium und geriet zuletzt immer stärker in die Kritik. Das ließ im Fahrerlager die Frage aufkommen, ob er mit seinen 41 Jahren nicht schon zu alt für die Formel 1 ist. Aber der Deutsche selbst kann über solche Bedenken nur lachen und glaubt, dass er nur ein wenig mehr Zeit braucht.

Michael Schumacher

Michael Schumacher ist optimistisch, dass Mercedes 2011 stärker sein wird Zoom

"Unterm Strich gibt es physikalische Gesetze. Wie kann ein 41-Jähriger so gut sein wie ein erstklassiger 23- oder 24-Jähriger? Aber ich habe Erfahrung und bin sehr schnell", argumentiert Schumacher in der 'BBC'. "Ich weiß nicht, ob wir je genauso erfolgreich werden wie in den guten Ferrari-Jahren, denn damals haben wir zehn Jahre gebraucht, um dieses Niveau zu erreichen. Jetzt bin ich noch nicht einmal ein Jahr bei einem komplett neuen Team..."