• 28.11.2011 12:19

Rosberg glaubt an Mercedes: "Team der nächsten Jahre"

Nico Rosberg will die Saison 2011 schnell abhaken - Nach seiner Vertragsverlängerung hofft er bei den Silberpfeilen im nächsten Jahr auf einen Aufschwung

(Motorsport-Total.com/SID) - Irgendwie ist Nico Rosberg froh, dass er die Formel-1-Saison 2011 zu den Akten legen kann. "Generell muss es in der Situation, in der wir sind, nicht ewig weitergehen", sagte der Mercedes-Pilot in Sao Paulo, wo am Sonntag beim Saisonfinale mal wieder nicht mehr als Platz sieben herausgesprungen war, im Interview mit dem 'Sport-Informations-Dienst (SID)'. In der WM-Gesamtwertung wurde Rosberg Siebter, direkt vor Teamkollege Michael Schumacher, den er im Qualifying aber wie schon 2010 mehr als deutlich im Griff hatte.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg glaubt an eine erfolgreiche Zukunft mit Mercedes

Zu mehr reichte es nicht, da sein Mercedes zu oft schwächelte. Das Podium, auf dem Rosberg im vorigen Jahr noch dreimal stand, war diesmal Silberpfeil-freie Zone. "Ich gehe in jedes Qualifying und mehr als ein sechster Platz geht nicht. Ich gehe ins Rennen und mehr als Platz sechs geht nicht. Irgendwann wäre es schön, weiter vorne dabei zu sein", meint Rosberg: "Deswegen ist es gut, dass die Saison jetzt vorbei ist und wir Vollgas voraus mit einem besseren Paket in die nächste Saison gehen können."

"Irgendwann wäre es schön, weiter vorne dabei zu sein." Nico Rosberg

Neuzugänge verstärken das Team

Allerdings hat der 26-Jährige Vertrauen in sein Team, daher hat er erst kürzlich seinen Vertrag vorzeitig um mehrere Jahre verlängert. "Ich glaube, das ist das Team für die nächsten Jahre, wo man die besten Chancen hat. Mit all dem, was jetzt kommt", sagte Rosberg und meinte vor allem einige renommierte personelle Verstärkungen wie die früheren Technikchefs Geoff Willis (Red Bull) und Aldo Costa (Ferrari).

"Mittelfristig und langfristig wird es das beste Team sein." Nico Rosberg

Anfängliche Reibungsverluste bei der Integration der Neuzugänge ("Die absolut besten, die in der Formel 1 im Moment zu haben waren") kalkuliert Rosberg ein. "Mit Sicherheit wird es eine Zeit dauern, bis alles wieder perfekt funktioniert. Das ist ein Prozess. Es wird nicht von heute auf morgen passieren, dass wir das beste Team in der Formel 1 sind", meinte er: "Kurzfristig muss ich ein bisschen Geduld haben, klar. Aber mittelfristig und langfristig wird es das beste Team sein."

Irgendwann, so Rosbergs Hoffnung, ist dann vielleicht auch mal eine Saison wie die von Weltmeister Sebastian Vettel in diesem Jahr möglich, auf den er aber nicht neidisch ist. "Ich schaue eher auf meine Situation und kann auch daraus sehr viel Zufriedenheit ziehen. Ich sitze im Silberpfeil, es ist eine tolle Herausforderung, die ich habe. Ich habe die Möglichkeit, das Team selbst mit anzuführen", sagte er: "Ich schaue weniger nach links und rechts. Ich bin nicht enttäuscht und denke, was haben andere geschafft, was ich noch nicht geschafft habe."


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Brasilien


Erfolge von Vater Keke kein Ansporn

Genau so wenig hat er - im Gegensatz zu Motorrad-Weltmeister Stefan Bradl - das Bedürfnis, besser zu sein als sein Vater Keke, der fünf Rennen gewann und 1982 Weltmeister war. "Nein, überhaupt nicht. Ich schaue positiv auf das, was mein Vater geschafft hat", sagte er: "Ich habe Riesen-Respekt davor. Er kam von einer Farm in Finnland, er hat auf dem Eis angefangen mit dem Go-Kart, dann hat er sich Geld geliehen, um sein erstes Auto zu kaufen. Verrückt."

¿pbvin|512|4279||0|1pb¿Mercedes-Sportchef Norbert Haug hält aber auch Nico Rosberg für einen potenziellen Weltmeister. "Nico wird gewinnen, sobald wir ihm das Auto dafür geben", sagte Haug dem 'SID'. "Das will ich auch hoffen, sonst hätten sie ja mit mir nicht verlängert", sagte Rosberg: "Dennoch bin ich dankbar für das Vertrauen, dass wir gegenseitig haben. Ich gegenüber dem Team, und das Team gegenüber mir."

Ein Sieg mit einem Silberpfeil hat für den 26-Jährigen einen ähnlichen Stellenwert wie ein Erfolg mit einem Ferrari: "Ja, auf jeden Fall. Ganz klar. Allein Fangio, einer der besten Fahrer aller Zeiten, wurde zweimal Weltmeister mit dem Auto, in dem ich jetzt sitze, vor 50 Jahren. Das sagt doch schon alles."