• 16.08.2007 10:18

  • von Fabian Hust

Rosberg: Ein Studium wäre auch cool gewesen

Der Williams-Pilot erklärt, wie er sich eines Tages entscheiden musste, ob er an die Uni geht oder seinen Weg in Richtung Formel 1 weiter verfolgen möchte

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg hat wie sein Vater Keke den Sprung in die Formel 1 geschafft. Hätte es mit der Motorsport-Karriere nicht funktioniert, dann würde der Weltmeister-Sohn heute wohl Ingenieurswesen am Imperial College in London studieren - und hätte vielleicht eines Tages auch so eine Karriere in der Formel 1 begonnen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg entschied sich für eine Formel-1-Karriere gegen ein Studium

Auf die Idee dieser Studiums-Richtung kam der Deutsche, da er in der Schule in den entsprechenden naturwissenschaftlichen Fächern immer gut gewesen ist. Doch während seine Schulkameraden zum Studieren gingen, setzte Rosberg seine Rennfahrer-Karriere fort.#w1#

"Ich wollte mir die Option Universität jedoch wirklich offen halten", so Rosberg im Interview mit 'Autosport'. Der Williams-Pilot hatte vor, Flugzeugbau zu studieren: "Das ist etwas, das Mathematik, Physik und Rennsport miteinander kombiniert. Deshalb schaute ich mir das an. Aber ich weiß nicht, wie ernst ich das tatsächlich in Betracht gezogen habe, denn ich wollte immer Formel-1-Pilot werden."

Mit seinem Vertrag beim Williams-Team konnte sich Rosberg im vergangenen Jahren einen großen Traum erfüllen, aber der 22-Jährige ist sich sicher, dass ihm auch das Studieren gefallen hätte: "Das Studenten-Leben ist ein cooles Leben. Es wäre in London definitiv ein cooles Leben gewesen. Okay, nicht so cool wie dieses hier, aber es wäre auf seine eigene Art und Weise spaßig geworden."

Die Entscheidung für oder gegen ein Studium traf er nach seinem Gewinn der Formel BMW Meisterschaft im Jahr 2002, als er im Alter von 17 Jahren (!) als "Preis" den BMW Williams testen durfte: "Da musste ich die Entscheidung fällen, ob ich nun zur Universität gehe oder nicht, in dem Moment, als ich zum ersten Mal im Formel-1-Auto fuhr. Ich saß im Formel-1-Auto und ich sagte zu mir: 'Das ist das, was du tun möchtest!'."

Es folgten der Wechsel in die Formel 3 Euroseries und der Gewinn der GP2-Serie ein Jahr später, der Sprung in die Formel 1 im Jahr darauf, wo er im Debüt-Rennen gleich einmal die schnellste Rennrunde fuhr. Doch danach lief es für den Deutschen nicht mehr rund, was zum einem an seinem nicht konkurrenzfähigen Auto, zum anderen aber auch an der fehlenden Erfahrung lag.

In diesem Jahr läuft es besser: "Natürlich habe ich dieses Jahr einen Schritt nach vorn gemacht", meint Rosberg. "Aber ich denke, dass wir alle nach vorn gekommen sind. Das Team hat mir ein viel besseres Auto zur Verfügung gestellt, und es ist auch viel zuverlässiger. Das geht Hand in Hand."

Im Zuge der zunehmenden Erfahrung steige auch der Respekt des Teams vor ihm: "Ich denke aber, dass das normal ist. Ich sehe natürlich, dass ich große Fortschritte machen muss, und es gibt ein paar Dinge, die ich gut mache und manche Dinge, die ich nicht so gut mache. Dessen bin ich mir bewusst."

Rosberg gibt zu, dass man für "die neue Welt" nicht vorbereitet ist, wenn man in die Formel 1 kommt: "Man kann sich nicht auf sie vorbereiten, man muss sich einfach an sie gewöhnen."

Nur der Umgang mit den Medien war ihm dank seines Namens bereits bestens vertraut: "In diesem Jahr hat sich tatsächlich etwas ganz nett verändert. Ich sprach immer über meinen Vater, in diesem Jahr muss ich immer über Lewis Hamilton sprechen..."