Rosberg: Der Druck wächst

Im Vergleich zu seiner Williams-Zeit kann Mercedes-Neuzugang Nico Rosberg in Interviews nicht mehr ganz so locker drauflos plaudern

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg war bisher dafür bekannt, sehr offene Interviews zu geben. Das ging bei einem unabhängigen Team wie Williams, in dem die PR-Abteilung nicht allzu streng ist. Mit dem Wechsel ins Herstellerteam Mercedes brechen nun aber neue Zeiten für den jungen Deutschen an, denn als Silberpfeil-Werksfahrer steht man automatisch im Rampenlicht.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg muss mehr als früher aufpassen, was er von sich gibt

"Ich merke selbst, dass ich immer mehr aufpassen muss, wie das, was ich sage, verstanden wird", erklärt Rosberg im Interview mit dem 'kicker'. "In der Masse an Medien gibt es auch einige - wenn auch wenige - die nur die Schlagzeile suchen. Ein Beispiel: Ich werde gefragt, ob ich Schumacher angreife. Natürlich sage ich nicht nein. Also lautet die Schlagzeile: 'Rosberg greift Schumacher an!' Mit einem Klang, den ich nie gewollt habe. Man kann nicht alles sagen, was man denkt. Leider."#w1#

Gewöhnen muss sich der 24-Jährige auch an seinen Teamkollegen Michael Schumacher, der als Comeback-Superstar derzeit alles überstrahlt. Doch die Situation, ständig nach anderen gefragt zu werden, ist ihm nicht fremd: "Am Anfang gab es kein Interview, ohne dass es auch um meinen Vater ging. Das hat sich jetzt gelegt. Dann wurde ich sehr häufig über Lewis Hamilton befragt, weil wir im Kart gemeinsam unterwegs waren und befreundet sind."

"Ich verstehe, wenn sich die Leute für meine Meinung über Michaels Comeback interessieren. Das ist okay", sagt Rosberg und fügt an: "Ich habe seinen Weg immer verfolgt. Da aber mein Vater Mika Häkkinen gemanagt hat, habe ich mit ihm mitgefiebert und war immer happy, wenn Mika im McLaren-Mercedes Michael geschlagen hat. Das ändert nichts an meinem Respekt für Michael und daran, dass er einer der Besten aller Zeiten ist."

¿pbvin|512|2393||0|1pb¿Richtig ernst wird es für Mercedes ernst nächste Woche, denn dann beginnen in Valencia die Wintertestfahrten mit dem MGP W01. Dem ehemaligen Williams-Piloten wurde versprochen, dass er die historischen ersten Kilometer mit dem neuen Silberpfeil fahren darf. Wie konkurrenzfähig das Auto sein wird, kann im Moment niemand zuverlässig sagen, doch die Stimmung im amtierenden Weltmeisterteam ist gut.

"Ich kenne die Zahlen aus dem Windkanal und weiß von daher ungefähr, wie schnell es sein wird im Vergleich zum letztjährigen Auto. Und ich weiß, wohin das Team in den nächsten Wochen noch kommen will bis zum ersten Rennen", gibt Rosberg zu Protokoll und verweist darauf, dass er "gute Chancen, Erfolge einzufahren" haben wird, wenn dem Team eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahresmodell gelingen sollte.