• 28.09.2006 12:22

Rosberg: "China ist etwas Besonderes"

Williams-Pilot Nico Rosberg über die Besonderheiten von China, sein PR-Programm im Vorfeld des Rennens und die Chancen im Grand Prix

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nico, du warst vergangenes Jahr schon hier und hast vor dem Rennen viel arbeiten müssen. Was genau hast du bisher in China gemacht?"
Nico Rosberg: "Ich bin schon seit Montag hier, um mich an den Zeitunterschied zu gewöhnen, und dann hatte ich einen 'Oris'-Tag mitten in Shanghai, was sehr nett und interessant war."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg findet die chinesische Kultur spannend und interessant

"Gestern war ich in Guangzhou, wenn ich es richtig ausspreche! Ich weiß es eigentlich ja schon, weil ich einen ganzen Tag dort war. Das ist im Süden von China, zwei Flugstunden von hier entfernt, sehr beeindruckend. Die Stadt entwickelt sich rasend schnell, eine der am schnellsten wachsenden Städte Chinas und der ganzen Welt. Wir fuhren mit einem Formel-1-Auto durch die Straßen, was erstaunlich war. Die Leute waren so fasziniert! Es war ein netter Tag."#w1#

Keine richtigen Fans bei der Demofahrt

Frage: "China ist ja gigantisch, es müssen viele Menschen dort gewesen sein..."
Rosberg: "Ich denke, in der Region leben 80 Millionen Menschen, aber leider durften keine Zuschauer an die Strecke kommen, sondern nur ein paar geladene Gäste und Journalisten. Sie hatten noch nie ein Formel-1-Auto gesehen, aber es gab Sicherheitsbedenken."

"Es ist schon etwas Besonderes - besonders für jemanden, der so jung ist wie ich." Nico Rosberg

Frage: "Ist China etwas Besonderes für dich oder nur ein Ort von vielen in der Formel 1?"
Rosberg: "Es ist schon etwas Besonderes - besonders für jemanden, der so jung ist wie ich. Es ist eine ganz andere Kultur, und ich finde es total witzig, dass die Leute ganz anders denken als wir in Europa. Manche Sachen werden ganz anders gemacht, weil sie Sachen eben ganz anders machen. Wo wir gestern waren, im Süden, ist es noch eine ganze Ecke zurück gegenüber Shanghai. Das war alles sehr schön."

Frage: "Was macht Shanghai für dich aus? Eine besondere Stadt?"
Rosberg: "Shanghai ist sicher eine Stadt wie viele andere, weil sie schon sehr weit entwickelt ist und in vielen Richtungen europäischen Städten ähnelt."

Frage: "Welche Vorstellungen hast du von der Strecke hier?"
Rosberg: "Die Strecke ist sehr schön. Sie wurde von Hermann Tilke gebaut - und die sind alle super zu fahren als Fahrer. Deswegen freue ich mich darauf. Ich muss die Strecke erst lernen, bin darauf bisher nur im Simulator gefahren."

Frage: "Wie erfolgreich?"
Rosberg: "Sehr schnell, sauschnell! Wirklich! Die mussten Witterungsverhältnisse einbauen, damit ich nicht mehr so schnell bin, sonst wird es unrealistisch..."

Rosberg hofft endlich wieder auf Punkte

Frage: "Fragt sich nur, wie gut das Auto hier ist, nicht wahr?"
Rosberg: "In den letzten Rennen gab es leider kein Highlight für uns, aber vor den Ausfällen waren wir immer in einer relativ guten Position - so, dass wir immer eine kleine Chance auf ein paar Punkte hatten. Ich hoffe einfach, dass es so weitergeht und dass wir durchkommen, dann sind vielleicht ein, zwei Punkte drin."

"Aus persönlicher Sicht war es eine recht gute Saison." Nico Rosberg

Frage: "Die Saison hat für dich sehr gut begonnen, dann ebbte es aber ein wenig ab. Hättest du im Nachhinein betrachtet irgendetwas anders gemacht?"
Rosberg: "Nein, überhaupt nicht. Sicher nicht. Aus persönlicher Sicht war es eine recht gute Saison, denn mein Ziel war, mich in der Formel 1 zu etablieren und einen Vertrag für nächstes Jahr zu bekommen, was auch bedeutet, dass das Team an mich glaubt. Das ist sehr wichtig, das war mein Ziel. Das habe ich erreicht und jetzt können wir uns gemeinsam weiterentwickeln. Das Auto sollte nächstes Jahr besser sein. Ich denke, wir können uns steigern."

Frage: "Findest du anhand deiner Erfahrung - du kennst ihn ja auch aus gemeinsamen Kartzeiten -, dass Lewis Hamilton schon in die Formel 1 gehört?"
Rosberg: "Ich glaube, er verdient es, vor allem nach seiner Saison in der GP2. Es liegt nicht an mir, seinen Weg zu bestimmen, sondern sie werden das schon selbst entscheiden."