• 14.09.2006 15:48

  • von Franziska Beetz

Williams "schockiert" über sportliches Tief

Teamchef Frank Williams ist "schockiert" vom aktuellen Status seines Rennstalls, gibt aber die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht auf

(Motorsport-Total.com) - Dicke Motorsport-Wolken hängen schon seit dem Beginn der Saison über der Williams-Fabrik in Grove. Der Rennstall hatte in diesem Jahr selten Glück, insgesamt konnte man bislang lediglich zehn WM-Zähler sammeln und steht demnach in der Konstrukteurswertung auf Rang acht. Die beiden Piloten des Teams, der Australier Mark Webber und der Deutsche Nico Rosberg, bringen es gemeinsam auf 17 Ausfälle. Zuletzt war Rosberg in Monza eine defekte Antriebswelle zum Verhängnis geworden.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Frank Williams und Mark Webber

Optimismus: Williams und seine Fahrer vor Beginn der Saison

Ein solches Desaster habe es schon lange nicht mehr gegeben, meint Teamchef Frank Williams. "Seit wir 1977 unsere Zusammenarbeit mit Patrik Head (30-Prozent-Anteilseigner des Teams; Anm. d. Red.) begonnen haben, haben wir so etwas Schlimmes noch nicht erlebt", wird Williams von 'autosport.com' zitiert. Die schlechteste Platzierung, die man bisher je in der Teamwertung einstecken musste, war ein fünfter Platz. "Der Achte ist so glanzlos, so schockierend", ärgerte sich der Brite.#w1#

"Heutzutage ist der Sport viel komplizierter. Aber ich will nicht darüber jammern. Wir wollen die anderen schlagen, und wir können das auch", erklärte er weiter. Man müsse zu den anderen Herstellerteams aufschließen, und das sei auch machbar: "Vielleicht ist das Produkt das Problem, doch wir haben schon einen Plan, was wir dagegen tun können. Aber ich kann darüber nicht reden", fuhr Williams fort. Jedoch wisse das Team genau, dass es einen schnelleren Boliden bräuchte.

Man hätte in der laufenden Saison auch teamintern zu kämpfen gehabt. Es fehle an der Stärke, innere Prozesse umzustellen, schilderte der altgediente Teamchef. Er sei sich im Klaren darüber, dass sein Team alles versuche, um die Lage zu verbessern: "Wir müssen in Zukunft einfach um 9:30 statt um 10:00 Uhr zu arbeiten beginnen", schmunzelte der 64-Jährige, um dann ernsthaft hinzuzufügen: "Es wird keine generelle Umstellung geben. Wir müssen einfach unsere Entwicklung Stück für Stück vorantreiben."