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  • 24.08.2015 17:50

  • von Ryk Fechner

Romain Grosjean: Vaterglück macht mich stärker

Lotus-Pilot Romain Grosjean hat für den Vater in spe Nico Rosberg einen praktischen Tipp und verrät, wie er das Familienleben zu seinem sportlichen Vorteil nutzt

(Motorsport-Total.com) - Eine der ewigen Fragen des Motorsports lautet: Machen eigene Kinder einen Rennfahrer langsamer? Aktuell warten Nico Rosberg und seine hochschwangere Frau Vivien auf die Geburt ihrer Tochter. Lotus-Formel-1-Pilot Romain Grosjean hat für den angehenden Vater einen Tipp parat."Schlaf so oft du kannst, wenn das Baby nicht zugegen ist, denn das wird schlimm werden. Das hilft einem generell im Leben weiter. Man macht die Dinge nicht mehr für sich allein, du machst es für sie (die Kinder; Anm. d. Red.). Sie bedeuten dir alles und es ist dein Blut, das durch ihre Adern geht", beschreibt der Franzose, wie sich sein Fokus im Leben verschoben hat.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Romain Grosjean

Romain Grosjean weiß bereits wie es sich anfühlt, Vater und Rennfahrer zu sein Zoom

Jedoch soll ein Fahrer das Familienglück nicht mit ins Cockpit nehmen. "Wenn einmal der Helm aufgesetzt und das Visier unten ist, nimmt man die Eau Rouge voll", erläutert er am Beispiel des Kurses von Spa-Francorchamps, auf dem er am Wochenende das erste Podium für Lotus seit Austin 2013 einfuhr. "Wenn du dann an deine Familie denkst, bleibst du nicht voll am Gas. Wir sind Rennfahrer und wir lieben das, was wir tun. Wir wissen, dass es gefährlich ist - dafür hatten wir zuletzt ein gutes Beispiel", spielt der 29-Jährige auf den tragischen Tod von Jules Bianchi an.

Für Grosjean bedeuten eigene Kinder, dass er nach einem schlechten Grand Prix auf andere Gedanken kommen kann: "Wenn du ein schlechtes Wochenende oder einen schlechten Tag hattest, rufst du sie an, du siehst sie am Abend bei Skype und siehst die Gesichter deiner Söhne und lachst einfach. Das hilft bestimmt, um auszuspannen und um an etwas anderes zu denken. Dann bist du am Morgen frischer."

Überhaupt gibt sich der derzeit Neunte der Formel-1-Fahrerwertung durch und durch als Familienmensch: "Um fair zu bleiben: Ich habe nie eine Weltmeisterschaft oder auch nur einen Grand Prix gewonnen, aber das Gefühl und die Emotionen, die ich bei der Geburt meiner beiden Söhne hatte, waren weit besser als alles, was ich je erlebt habe. Ich wünsche Nico dasselbe Glück. Er wird uns darüber sicher in Monza berichten."

Einen weiteren Wendepunkt in Grosjeans Leben gab es beim Start des Belgien-Grand-Prix 2012, als er Auslöser einer verheerenden Massenkollision war - nur um wenige Zentimeter verfehlte dabei sein Hinterreifen den Kopf von Fernando Alonso. Grosjean geriet in die Kritik, als Folge nahm er die Arbeit mit einem Mentaltrainer auf. Unüberlegte Zwischeneinlagen wie in seinen ersten Formel-1-Jahren, sieht man von ihm seitdem weit seltener.


Großer Preis von Belgien

"Es gibt viele Leute im Profisport, vor allem bei den Olympischen Spielen, in Rugby- oder in Fußballmannschaften, die mit Psychologen zusammenarbeiten und sie haben Erfolg damit, ihre Probleme zu überwinden und zu verstehen. Es ist auch nicht immer einfach, Vater zu sein, also sprechen wir manchmal über das Dasein als Vater, darüber, Ehemann zu sein. Darüber, wie es ist, Rennfahrer zu sein oder was am Start schieflief."

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