Riesige Aufregung in Monza um Überholverbot
Aus Angst vor einem Unfall haben sich bis auf zwei Fahrer alle Piloten auf ein Überholverbot in Monza geeinigt
(Motorsport-Total.com) - Ein schwerer Unfall würde im Rennen gerade noch fehlen und die Nervosität aller Beteiligten ist an diesem Wochenende spürbar. Nachdem es in der ersten Schikane beim Formel-3000-Rennen sowie dem Porsche-Supercup am Samstag zu Unfällen gekommen war, befürchtet man in der Formel 1 Unfälle in den engen Schikanen, wenn die Piloten direkt nach dem Start dicht hintereinander oder sogar nebeneinander fahren. Keiner hat vergessen, dass bei einem Auffahrunfall im letzten Jahr ein Feuerwehrmann ums Leben kam.

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In den ersten zwei Schikanen soll ein Überholverbot herrschen
Auf Bitte von Michael Schumacher, einem von drei Vorsitzenden der Fahrervereinigung GPDA, besprachen die Fahrer auf einer improvisierten Besprechung während der Fahrerparade, was man tun kann, um das Risiko zu minimieren. Einige Fahrer forderten einen Start hinter dem Safety Car, doch den wird es nicht geben, weil die Rennleitung dies laut Reglement nur bei nasser Strecke gestatten kann.
Stattdessen haben die Fahrer beschlossen, sich selbst in den ersten zwei Schikanen nach dem Start ein Überholverbot aufzuerlegen. Nur BAR-Pilot Jacques Villeneuve und Arrows-Pilot Enrique Bernoldi haben angekündigt, sich nicht daran zu halten und haben sich geweigert, unter dieses schriftlich formulierte Fahrer-Abkommen ihre Unterschrift zu setzen. Michael Schumachers Pressesprecherin Sabine Kehm sammelte die Unterschriften, in der BAR-Honda-Box teilte ihr Craig Pollock mit, dass sein Schützling Jacques Villeneuve nicht unterschreiben wird.
BAR-Honda, Arrows-Asiatech und Benetton-Renault-Teammanager Flavio Briatore haben ihre Fahrer mittlerweile dazu aufgefordert, sich nicht an das Abkommen zu halten und stattdessen ihre Möglichkeiten zu nutzen, nach dem Start eine bessere Startposition zu erzielen. Kurz vor dem Start herrscht aus diesem Grund größte Aufregung, weil zwei Fahrer nicht ihre Unterschrift unter das Abkommen gesetzt haben. Zur Zeit wird aus diesem Grund überlegt, die Rennleitung zu veranlassen, an den zwei betreffenden Stellen gelbe Flaggen zu schwenken und Villeneuve und Bernoldi so zu zwingen, sich an das freiwillige Überholverbot zu halten.
"Wir sind alle geschockt, was in dieser Woche passiert ist. Am Samstag kam dann noch der Unfall von Alex Zanardi dazu. Zudem weiß jeder, was vor einem Jahr hier passiert ist", begründete Schumacher den Entschluss der Fahrer. "Es gibt keine Vorschriften, die den Start unter gelben Flaggen regeln würden. Wenn die Fahrer nicht überholen wollen, kann sie auch niemand dazu zwingen", erklärte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone.

