• 10.11.2002 15:32

  • von Fabian Hust

Richards und Villeneuve – alles in Butter?

Laut David Richards hat das öffentliche Mobbing gegen Villeneuve die Beziehung der beiden nicht in Mitleidenschaft gezogen

(Motorsport-Total.com) - Keinen Hehl machte BAR-Teamchef David Richards in dieser Saison in der Öffentlichkeit aus seiner Meinung, dass Jacques Villeneuve viel zu viel verdient. Parallel dazu tauchten Berichte auf, wonach der Brite versuchte, den Kanadier in die amerikanische CART-Serie "abzuschieben", was wenig verwunderlich nicht gelang. Das öffentlich betriebene Mobbing gegen den Ex-Formel-1-Weltmeister war wohl die peinlichste Schlammschacht des Jahres.

Titel-Bild zur News: David Richards

Ist das Verhältnis zwischen Villeneuve und Richards wirklich nicht abgekühlt?

Jacques Villeneuve schlug auf seine Weise zurück, zeigte sich trotzig und scheute sich auch nicht davor, in die Mikrophone der Weltpresse zu diktieren, dass ihn das Team gerne loshaben möchte und man ihm nicht jenes Gehalt bezahlen wolle, das einst sein Manager Craig Pollock ? damals brisanter Weise auch Teamchef ? ausgehandelt hatte. Doch obwohl Richards im Sommer gar davon sprach, Villeneuve in ein Jahr Pause zu schicken, ist das Verhältnis zwischen den beiden in Ordnung ? glaubt man der Aussage von Richards.

"Überhaupt nicht", haben die Diskussionen in der Presse der Beziehung geschadet, versichert der Brite gegenüber dem 'F1Racing'-Magazin. "Einige Beziehungen sind in Teams sehr herzlich, und das ist auch die Variante, die ich vorziehe. Aber andere Teams sind in solchen Situationen gleichermaßen erfolgreich, in denen der Fahrer nicht dein bester Freund ist und manchmal gibt es eben auch Spannungen. Ich habe in der Vergangenheit beides erlebt und beides kann funktionieren."

Dass überhaupt Kritik an Jacques Villeneuve aufkam, hing laut Richards mit der Tatsache zusammen, dass der Kanadier erneut kein konkurrenzfähiges Auto hatte und dadurch die notwendige Motivation vermissen ließ. Das habe sich nun aber wieder gebessert: "Ich glaube, dass vor kurzem der Enthusiasmus gegenüber dem Fahren bei Jacques wieder zurückgekehrt ist. Mit einem ordentlichen Auto im nächsten Jahr sollten wir von ihm jene guten Leistungen sehen, von denen wir wissen, dass er sie zeigen kann."