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Richards plant Zukunft nicht zwangsläufig mit Villeneuve
Der Teamchef würde lieber mehr Geld in den Rennstall stecken, anstatt es dem Kanadier zu überweisen
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn das BAR-Honda-Team mit der Zielankunft von Jacques Villeneuve in Imola als Siebtplatzierter einen Lichtblick in der bislang enttäuschend verlaufenden Saison vermelden konnte, so steht derzeit außer Frage, dass in Brackley noch einige Dinge geändert werden müssen, bis man ernsthaft und vor allen Dingen regelmäßig im Mittelfeld stehen und um Punkte kämpfen wird.

© BAR
Richards fragt sich, ob er Villeneuves Dienste 2003 wirklich benötigt
Dass im Headquarter bereits einige Veränderungen vorgenommen wurden, ist hinlänglich bekannt.
Seit "King Richards" das Zepter in der Hand hält, bleibt bei der zwar motivierten aber irgendwie bislang nicht mit beiden Beinen auf den Boden kommenden Truppe nicht ein Stein auf dem anderen. Der in einer Nacht und Nebelaktion an Bord geholte neue Boss setzt überall dort an, wo es sein Vorgänger nicht tun wollte, konnte oder durfte. Dabei will der bald 50 Jahre alte Teamchef offensichtlich nun auch nicht davor zurückschrecken sich von Jacques Villeneuve zu trennen. Offiziell ist zwar noch nichts und der Kanadier ließ kürzlich durchblicken in Brackley bleiben zu wollen, doch Richards findet wohl, dass er einen für die jetzige Situation zu guten und überqualifizierten Piloten hat, der im Endeffekt einfach zu viel Geld kostet. Die Höhe von Villeneuves Salär ist zwar ein gut gehütetes Geheimnis, im Formel-1-Zirkus ist aber allgemein bekannt, dass der Weltmeister von 1997 in Sachen Gehalt direkt hinter Michael Schumacher steht.
"Um es ganz deutlich auszudrücken: Ich investiere das Geld in die Bereiche wo es am nötigsten ist. Es nützt einem nichts Michael Schumacher zu haben, wenn dieser in einem Minardi fährt. Man muss das Auto erst einmal hinbekommen und dann kann man jemanden wie Schumacher später verpflichten", bringt Richards die Situation auf den Punkt. "Natürlich benötigen wir auf lange Sicht hin die besten Fahrer die wir bekommen können und ich habe jetzt die besten Fahrer, doch sie sind für das was das Auto hergibt einfach zu gut. Wir müssen sicherstellen, dass wir die besten Piloten haben, wenn wir das beste Auto haben werden", zitiert 'Motorsport News' den Teamchef, der einen Verbleib von Villeneuve im Team offensichtlich davon abhängig macht wie schnell man seiner Meinung nach dazu in der Lage ist den BAR-Boliden konkurrenzfähig zu machen.
Der neu verpflichtete Technische Direktor, Geoffrey Willis, ließ in Imola nicht den leisesten Zweifel daran aufkommen, dass es ihm in nächster Zeit langweilig werden könnte. Bei BAR-Honda gäbe es schließlich genug zu tun. Sollten das Team und Villeneuve tatsächlich entscheiden getrennter Wege zu gehen, so wäre das vor allen Dingen für den Kanadier bitter. Schließlich ist er bislang mit der Truppe durch dick und dünn gegangen und es wäre nur gerecht, wenn er am Ende der nun schon seit 1999 dauernden Odyssee auch die Früchte des Erfolges ernten kann.

