Richards macht sich für Kundenautos stark
Bei seinem Besuch in Bahrain nahm David Richards auch an einem Treffen der Formel-1-Teamchefs zum für ihn sehr wichtigen Thema Kundenautos teil
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich ist David Richards an diesem Wochenende nur zufällig in Bahrain, weil er geschäftlich für Aston Martin im Mittleren Osten unterwegs war, doch bei der Gelegenheit ließ es sich der angehende Formel-1-Teamchef nicht nehmen, auch an einem Meeting seiner künftigen Kollegen zum Thema Kundenautos teilzunehmen.

© Prodrive
Mit 65 Leuten will David Richards ein erfolgreiches Formel-1-Team betreiben
Dieses liegt dem Briten ja besonders am Herzen, denn während es in diesem Jahr noch Diskussionen gibt, ob das Kaufchassiskonzept von Toro Rosso und Super Aguri legal ist, wird man ab 2008 völlig regelkonform ein komplettes Auto von der Konkurrenz übernehmen dürfen. Genau so will Richards mit Prodrive Formel 1 machen, weshalb er sich auch noch keineswegs unter Zeitdruck sieht, da ja jede Entwicklungs- und Testarbeit hinfällig ist.#w1#
Dass es vereinzelt Stimmen gibt, die ein Verbot von Kundenautos fordern, bereitet ihm durchaus Kopfzerbrechen: "Es geht nur ums Geld, um nichts mehr als ums Geld. Ich mache mir Sorgen, denn ich habe einen Businessplan, nach dem ich vorgehen möchte, und ich muss zusehen, dass dieser auch funktioniert. Da werde ich für meine Positionen eintreten. Ich weiß aber nicht, was der letzte Stand der Dinge ist oder was die Konsequenzen sein könnten", so der Prodrive-Boss.
Von welchem Partner er Chassis und Motor beziehen wird, soll erst beim Grand Prix von Großbritannien Anfang Juli bekannt gegeben werden, es gilt jedoch als offenes Geheimnis, dass sich Richards mit den Silberpfeilen fast einig ist. Ron Dennis wollte ja in der alten Fabrik in Woking unter der Regie von Jean Alesi ein Direxiv-Satellitenteam aufbauen, welches jedoch in der Ausschreibung des zwölften Startplatzes gegen Prodrive den Kürzeren zog.
Richards behauptet, diverse Deals hätten "schon vor Monaten" abgeschlossen sein können, er sieht sich jedoch nicht unter Zeitdruck - auch nicht in personellen Fragen: "Es gibt drei verschiedene Szenarien. Beim kleinsten kommen wir mit 65 Leuten für das Team aus, denke ich, wenn man eine entsprechende Beziehung mit dem jeweiligen Partner hat", so der Ex-Benetton- und -BAR-Teamchef, der angeblich auch mit BMW und Renault verhandelt.

