Ricciardo: Teamduell spielt keine Rolle, es sei denn...

Daniel Ricciardo kommt mit dem 2014er-Red-Bull bisher besser zurecht als Sebastian Vettel, will dies aber nicht überbewerten

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo hat einen Lauf: Nach zwei Nullnummern zu Saisonbeginn (Disqualifikation nach Platz zwei in Melbourne und Aufgabe auf Anweisung des Teams in Sepang) fuhr der Australier seinen Red Bull RB10 zuletzt viermal in Folge in die Top 4. In Barcelona und Monte Carlo jubelte Ricciardo jeweils als erster Mercedes-Verfolger vom Podest.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Ricciardo kann beim Gedanken, die Saison vor Vettel zu beenden, derzeit nur lachen Zoom

In der WM-Gesamtwertung ist Fernando Alonso nach sechs Rennen noch Mercedes-Verfolger Nummer eins, doch Ricciardo holt auf den Ferrari-Piloten sukzessive auf. Vor dem Grand Prix von Kanada an diesem Wochenende trennen den Australier in Diensten von Red Bull nur noch sieben Punkte vom zweimaligen Weltmeister.

Gleichzeitig liegt Ricciardo als aktueller WM-Vierter neun Punkte und zwei Plätze vor seinem eigenen Teamkollegen - dem viermaligen und amtierenden Weltmeister Sebastian Vettel. Auf entsprechende Nachfrage am Rande des Montreal-Wochenendes freundet sich der Neuzugang im Red-Bull-Team schon einmal mit dem Gedanken an, auch nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi (23. November) noch vor Vettel zu liegen. "Das wäre keine schlechte Sache. Es würde mir auf jeden Fall jede Menge Zuversicht verleihen", so Ricciardo.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Kanada, Pre-Events


Zu beweisen habe der Australier eigener Aussage zufolge aber nichts mehr, weshalb auch ein Abschneiden in der WM-Gesamtwertung 2014 hinter Vettel okay wäre. "Ich habe wahrscheinlich genug getan, um den Jungs zu zeigen, dass ich es kann. Wenn ich sage 'ich kann es', dann meine ich damit nicht zwingend, Seb zu schlagen, sondern an der Spitze mitzufahren", erklärt Ricciardo.

Seine Beförderung von Toro Rosso ins Weltmeisterteam Red Bull betrachtet der 24-jährige Nachfolger von Mark Webber rückblickend als "verdient" und steht mit dieser Meinung alles andere als allein da. Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist voll des Lobes über seinen neuen Schützling.

Vettel stieg Mitte 2007 in die Formel 1 ein und war unterm Strich im direkten Duell mit seinem jeweiligen Teamkollegen nach Punkten stets besser klassiert (inklusive des Einmal-Vergleichs mit Nick Heidfeld bei BMW-Sauber in Indianapolis 2007). Ricciardo will dem Teamduell mit Vettel dann aber doch nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Wie auch immer die Weltmeisterschaft ausgeht - solange wir nicht den Titel holen, spielt das keine Rolle", meint der Australier und will sich weiter voll aufs Gasgeben konzentrieren.