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Newey: Vettel durchläuft "Kurve des Wiedererlernens"

Sebastian Vettel tut sich mit dem Red Bull RB10 schwer, die Form seiner Weltmeisterjahre zu bestätigen - Adrian Newey zeigt sich nicht überrascht

(Motorsport-Total.com) - Wenn es darum ging, ein Formel-1-Auto mit einem abgasangeströmten Diffusor schnell um einen Kurs zu bewegen, war Sebastian Vettel der Meister. Nachdem aber der ingenieurtechnische Kniff, die Diffusorwirkung durch die Zuhilfenahme der Abgase noch zu verstärken, zur laufenden Saison endgültig verboten wurde, tut sich der viermalige und amtierende Weltmeister schwer.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und der Red Bull RB10 sind noch keine richtige Einheit Zoom

Nach sechs Rennen unter den neuen technischen Vorgaben liegt Vettel in der Gesamtwertung nur auf Rang sechs. Teamkollege Daniel Ricciardo, auf den man bei Red Bull große Stücke hält, ist Vierter. Für Adrian Newey ist die aktuelle Entwicklung keine Überraschung. "Seb hat einen ganz speziellen Fahrstil. Wenn wir es schaffen, das Auto diesem Fahrstil anzupassen, dann ist er sehr effektiv. Gelingt uns das nicht, dann kann er es auch nicht umsetzen", erklärt Newey gegenüber Formel-1-Reporter Adam Cooper.

Der Red-Bull-Chefdesigner ist aber überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Vettels Anpassung auf die Boliden der Generation 2014 abgeschlossen ist. "Den angeblasenen Diffusor können wir natürlich nicht so ohne Weiteres ersetzen, aber Sebastian war auch schnell, bevor diese Entwicklung Einzug hielt", erinnert Newey und spricht bezogen auf den Fahrstil des Weltmeisters von einer "Kurve des Wiedererlernens".

Nachdem die "Bullen" in den Straßen von Monte Carlo mit Ricciardo klar der erste Verfolger der Mercedes-Silberpfeile waren, rechnet Newey für den Grand Prix von Kanada am kommenden Wochenende mit einer anderen Rangordnung. "Es war ermutigend, ja, aber die Strecke kam uns auch entgegen", nimmt der Red-Bull-Designer Bezug auf Monte Carlo und blickt voraus: "Auf einigen der nun anstehenden Strecken könnte das anders aussehen. Montreal dürfte nicht zu unseren stärksten Strecken zählen."