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Ricciardo: Schnellere Autos könnten für Langeweile sorgen
Zu viel Aerodynamik und eine zu hohe Spurbreite lassen den Red-Bull-Piloten befürchten, dass Überholen kaum noch möglich sein könnte - MotoGP macht's vor
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo bezweifelt, dass die schnelleren Formel-1-Autos der Saison 2018 eine Wohltat für die Zuschauer wären. Wie der Red-Bull-Pilot im Vorfeld des Saisonauftaktes in Australien (alle Sessions im Live-Ticker verfolgen!) sagt, würde die Action auf der Rennstrecke unter der dem Trend zu mehr Tempo - insbesondere in den Kurven - leiden. "Es ist beeindruckend", sagt Ricciardo 'Motorsport-Total.com', "aber umso schneller wir werden, desto schwieriger werden das Überholen und das Hinterherfahren."

© LAT
Ist schnell, könnte dafür aber verdammt langweilig sein: die Formel 1 2018 Zoom
Schuld an der Entwicklung ist die Tatsache, dass die neuen Wagen deshalb an Tempo zugelegt haben, weil ihre immer komplexere Aerodynamik mehr Anpressdruck erzeugt. Er verschwindet aber, sobald sich ein Fahrzeug in den Luftverwirbelungen eines vorausfahrenden Autos befindet. Durch den Windschatten auf den Geraden lässt sich der Nachteil nur auf wenigen Strecken kompensieren.
Ricciardo wünscht sich ein Umdenken: "Wollen wir Autos 1:22er- statt 1:25er-Zeiten fahren sehen, wenn sie nicht in der Lage sind, sich sonntags ein Rennen zu liefern? Oder lieber langsamere Wagen, die aber überholen können?", fragt der Australier. Er plädiert sich die richtige Balance und übt zwischen den Zeilen Kritik an der Aerodynamik-Novelle des vergangenen Jahres. "2014 waren die Autos für unsere Verhältnisse langsam, aber das macht für die Zuschauer kaum einen Unterschied."
Stattdessen hätten die Boliden vor vier Jahren ein Plus an Überholmanövern zugelassen, auch weil weniger Aufbauten und Zusatzflügel erlaubt waren. "Sie sehen merkwürdig aus. Letztlich bedeuten sie aber nur, dass das hinterherfahrende Auto total in der Scheiße ist", sagt Ricciardo über die neuen Wagen. "Mit breiten Reifen und üppiger Spurbreite geht dazu eine Menge Platz auf der Strecke verloren. Man bekommt kaum freie Fahrt." Umso ärger wirkt sich das Anpressdruck-Problem aus.
Ricciardo erinnert an die für ihre Rennaction gefeierte Motorrad-Königsklasse MotoGP, wo naturgemäß immer genügend Platz ist, um sich rechts oder links neben einen Konkurrenten zu setzen: "Sie sind 30 Sekunden pro Runde langsamer als wir. Das zeigt, dass es nicht immer um Zeit geht."


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