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  • 22.03.2018 10:07

  • von Sven Haidinger & Adam Cooper

Alonso optimistisch: "Das wird unser schlechtestes Rennen"

Die Zeit der Ausreden ist bei McLaren wegen Renault vorbei: Warum Fernando Alonso dennoch auf später vertröstet und wann er mit dem Aufschwung rechnet

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Wechsel von Honda- auf Renault-Motoren gibt es für McLaren keine Ausreden mehr. Und dennoch zählt die Truppe rund um Fernando Alonso vor dem Saisonauftakt in Melbourne (Formel 1 2018 live im Ticker) nach vielen Problemen bei den Tests nicht zu den Favoriten. "Das wird unser schlechtestes Rennen", kündigt der Spanier bereits jetzt an, dass sich seine Truppe erst im Laufe der Saison näher an die Spitze heranschieben wird. "Wir werden uns stark verbessern, mehr als die anderen Teams."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso: Lässt der große Sprung weiter auf sich warten? Zoom

Das führt der 36-Jährige darauf zurück, dass die Entscheidung, die Partnerschaft mit Honda zu beenden und zu Renault zu wechseln, erst spät fiel. "Es dauert Zeit, bis eine neue Antriebseinheit integriert ist, außerdem wurde das Chassis so konstruiert, dass wir viele Updates machen können. Und die werden sehr rasch kommen - schon bei den ersten Rennen."

Alonso gibt offen zu, dass seine Truppe beim Saisonauftakt nicht Teil der Spitzengruppe sein wird: "Wir sind derzeit weder auf dem Niveau von Mercedes, noch auf dem Niveau von Red Bull oder Ferrari. Das sollten wir aber in ein paar Rennen oder in der zweiten Saisonhälfte sein." Ein gelungener Auftakt in Melbourne sei zwar wichtig, "aber wir werden besser und besser werden. Ich rechne mit einem sehr starken McLaren-Team in der zweiten Saisonhälfte."

Alonso sieht McLaren-Rückstand nicht als Problem

Dass man nun trotz der gleichen Antriebseinheit nicht auf Augenhöhe mit Renault-Kunde Red Bull liegt, wertet er nicht aus schlechtes Zeichen für die Saison. "Wir waren 2012 auch nicht in der Spitzengruppe, mussten manchmal sogar kämpfen, es in Q3 zu schaffen, aber beim letzten Saisonrennen lagen wir in der Gesamtwertung in Führung", verweist er auf die Saison, in der er den Titelkampf mit Ferrari gegen Sebastian Vettel im Red Bull verlor.

Alonso glaubt aber nicht, dass McLaren ein ähnlich trauriges Bild wie bei den Tests abgeben wird, als man an acht Tagen sechs Mal wegen eines technischen Defekts liegenblieb. "Das war ein Auf und Ab, aber die Probleme sind jetzt gelöst", gibt der Spanier Entwarnung. "Es war nicht schwierig, eine Lösung zu finden, aber man benötigt dafür Zeit in der Fabrik." Insgesamt habe sich seine Laune im Vergleich zu vor den Tests nicht geändert.

Zudem deutet Teamkollege Stoffel Vandoorne an, dass es berechtigte Hoffnung auf eine Verbesserung gebe: "Wir haben ein paar neue Teile hier, die unsere Performance hoffentlich ein bisschen verbessern werden."

Hoffnung auf Podestplätze

Im Vorjahr betonte man bei McLaren regelmäßig, man habe eines der besten Chassis' im Feld, könne aber nur wegen des Honda-Motors nicht vorne mitfahren. Wie sieht es also dieses Jahr aus? Zählt der MCL33 zu den besten Chassis'? "Ja, ich denke schon", antwortet der zweimalige Weltmeister. "Das Potenzial des Autos wurde durch den Wechsel der Antriebseinheit in keinster Weise beeinträchtigt, und das Chassis sollte erneut sehr stark sein." Auch Renault habe über den Winter gute Arbeit geleistet.

Welche Ergebnisse er diese Saison mit McLaren für realistisch halte? "Hoffentlich kommen wir immer ins Q3, schaffen es regelmäßig in die Punkte, kämpfen um Top-5-Plätze und sind bei manchen Rennen nicht weit vom Podest entfernt ", sagt Alonso. Ihm sei aber bewusst, dass dafür etwas Geduld notwendig ist: "Williams war im Vorjahr in Baku auf dem Podest, Force India hat auch einige Male nicht viel gefehlt. Wir wissen also, dass die Gelegenheiten kommen werden. Hoffentlich werden wir diese Situationen nutzen."


Fotos: McLaren, Grand Prix von Australien


Dass man nicht wie Red Bull damit rechne, um den Titel zu fahren, sieht Alonso gelassen. "Das sind ihre Erwartungen. Jedes Jahr glauben wir, dass zwei oder drei Teams eine Chance haben, und dann ist es am Ende doch nur ein Team", spielt er auf eine mögliche Mercedes-Dominanz an.

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