• 21.06.2015 18:11

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Ricciardo rettet einen WM-Punkt beim Red-Bull-Heimrennen

Von weit hinten arbeitet sich Daniel Ricciardo beim Grand Prix von Österreich in die Top 10 - Daniil Kwjat geht beim Red-Bull-Heimspiel nach Startkollision leer aus

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz konnte beim Heimrennen in Spielberg mitverfolgen, wie Daniel Ricciardo einen WM-Punkt mitnahm. Der Australier stand auf Startplatz 18 und musste noch dazu bei seinem einzigen Boxenstopp eine Zeitstrafe von fünf Sekunden absitzen. Red Bull setzte auf die Strategie und ließ Ricciardo mit den weichen Reifen bis Runde 50 auf der Strecke. Das Safety-Car, Unfälle und Ausfälle der Konkurrenz spielten ihm in die Karten.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Mit 36 WM-Punkten ist Daniel Ricciardo nach Spielberg WM-Siebter Zoom

Durch den spätesten Stopp aller Fahrer machte Ricciardo Boden gut und fuhr schließlich als Zehnter ins Ziel. "Mit den Option-Reifen war ich viel schneller. Vielleicht hätten wir früher Reifen wechseln sollen", grübelt der Red-Bull-Pilot nach dem Rennen. "Unser Plan war es, solange wie möglich mit den Prime-Reifen draußen zu bleiben und abwarten, was passiert." Beim Heimrennen überrundet zu werden, schmerzte die vielen Red-Bull-Fans auf den Tribünen.

Trotz der mageren Ausbeute in Österreich lobt Teamchef Christian Horner die Leistung seines Fahrers: "Ricciardo ist heute sehr gut gefahren. Wir sind zuerst sehr lange mit Prime gefahren und haben dann auf Option gewechselt. Ohne der Zeitstrafe von fünf Sekunden, die er in der Box absitzen musste, hätte er am Ende vor Perez sein können. Mit ihm haben wir eine sehr gute Aufholjagd geschafft."

Ricciardo mit Aufholjagd zufrieden

Nach 70 Runden - ab Platz sieben waren alle Fahrer überrundet - fehlten Ricciardo nur drei Sekunden auf den Force-India von Perez. "Am Ende habe ich einen Punkt gesammelt. Wenn man mir vor dem Rennen gesagt hätte, dass ich in die Top 10 kommen werde, wäre ich damit recht zufrieden gewesen", meint Ricciardo und drückt damit die Formel-1-Realität von Red Bull aus. "Wenn ich an meine Startposition denke, dann haben wir noch das Meiste herausgeholt."

Weniger optimal lief das Rennen für seinen Teamkollegen Daniil Kwjat. Der Russe beschädigte sich schon in der Startphase sein Auto und kam nach der ersten Runde zu einem Wechsel des Frontflügels an die Box. Sein Rennen war damit praktisch gelaufen. "Einige Fahrer haben nach dem Start auf der Geraden gebremst und ich konnte nicht ausweichen", gibt Kwjat eine Erklärung ab. "Mein Auto war zu stark beschädigt. Wir sind nur draußen geblieben in der Hoffnung, dass noch andere Autos ausscheiden. Es war nicht einfach zu fahren."


Großer Preis von Österreich

Diese Hoffnung ging nicht auf. Kwjat kam als Zwölfter ins Ziel. "Kwjat hatte einen Raketenstart, aber dann hat er das Heck von Perez berührt", meint Horner zur Startphase. "Dabei wurden der Frontflügel und der Unterboden beschädigt. Dann muss man auf das Pech anderer Fahrer hoffen. Unsere Vorhersage in der Früh waren eineinhalb Punkte. Wir haben unser Ziel also fast erreicht."

Daniil Kwjat

Nach dem Startunfall fuhr Daniil Kwjat dem Feld weit hinterher Zoom

Für Red Bull reiht sich ein Heimrennen an das nächste, denn in zwei Wochen gastiert die Formel 1 in Silverstone. Auf dem schnellen Kurs zählt die Aerodynamik. Wie schätzt Horner die Chancen für Großbritannien ein? "Es sollte dort besser sein. Silverstone müsste der Charakteristik unseres Autos entgegenkommen. Offensichtlich müssen wir auch die Chassis-Seite verbessern. Alle arbeiten hart daran." In der Konstrukteurs-WM ist Red Bull mit 55 Punkten weiterhin Vierter. Force India konnte in Österreich neun Zähler aufholen und liegt nur noch 24 Punkte zurück.