Reverse Grid: Grosjean hält Ecclestone-Vorschlag für Desaster

Romain Grosjean kann Bernie Ecclestones Vorschlag, die besten zehn Fahrer des Qualifyings in umgekehrter Reihenfolge starten lassen, gar nichts abgewinnen

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge seiner jüngsten Schelte gegen die Formel 1 hat Bernie Ecclestone auch einen seiner berüchtigten Vorschläge gemacht: Nach Abkürzungen, um das Überholen zu erleichtern, und künstlicher Fahrbahnbewässerung schlug er diesmal ein Reverse Grid vor. Die besten zehn des Qualifyings sollten WM-Punkte erhalten und dann in umgekehrter Reihenfolge ins Rennen starten. Romain Grosjean stehen die Haare zu Berge. Er bezeichnet den Vorschlag gegenüber 'Reuters' mit einem Wort: "Desaster".

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Kein Fan von Ecclestones neuestem Vorschlag: Romain Grosjean Zoom

Dem Haas-Piloten zufolge muss ein Formel-1-Rennen spannend sein, ohne aber sportlich verzerrt zu werden. "Formel-1-Leute wollen in Qualifying und Rennen Gladiatoren sehen, die in den besten Autos der Welt kämpfen und völlig erschöpft aussteigen, nachdem sie 100 Prozent gegeben haben", spricht der Franzose für die Anhänger seiner Sportart.

"Ich denke, die Fans sind glücklich mit dem jetzigen Format", postuliert Grosjean. Der Schnellste aus dem Qualifying solle auch vom besten Startplatz starten. "Das Format passt, aber wir müssen sicherstellen, dass wir Autos haben, die viel physischen Einsatz erfordern, sodass man Fehler am Ende des Rennens sehen kann." Ecclestone bemängelt derweil die Vorhersehbarkeit der Rennen. In den vergangenen beiden Jahren starteten in der Regel die beiden Mercedes-Piloten aus der ersten Reihe und das Rennen war nach der ersten Kurve quasi entschieden.

Auch Grosjeans Nachfolger in Enstone, Jolyon Palmer, glaubt nicht, dass eine Umdrehung der Startaufstellung Vorteile bringen würde: " Die Formel 1 sollte keine umgedrehte Startaufstellung haben. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass beispielsweise die Mercedes auch von weit hinten aufs Podium fahren können. Auch Vettel ist in Montreal einmal von weit hinten auf Platz vier oder fünf gefahren. Wenn man die Startaufstellung umdreht, nur damit etwas Verrücktes passiert, ist das nicht gut für den Sport."

Grosjean wie auch Palmer haben in ihrer Karriere ein Reverse Grid bereits in der GP2-Serie erlebt. Auch die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) hat bereits verschiedene Konzepte mit umgedrehten Startaufstellungen probiert. Schon zu den besten Zeiten von Michael Schumacher versuchte die Formel 1, mittels des Qualifyings die Dominanz zu durchbrechen. Das führte zum Qualifying mit der Spritmenge für den ersten Stint im Rennen, das von 2003 bis 2009 praktiziert wurde - mal im Einzelzeitfahren, mal im heutigen KO-System. Damals waren Tankstopps noch erlaubt.

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