• 14.09.2002 16:58

  • von Fabian Hust

Rennleitung ließ Sato und Räikkönen vorsprechen

Nach dem gefährlichen Zwischenfall im Qualifying mussten Takuma Sato und Kimi Räikkönen bei der Rennleitung vorstellig werden

(Motorsport-Total.com) - Nachdem ihn Kimi Räikkönen im Qualifying in die Wiese drängte und beide bei rund 340 km/h in das Kiesbett rutschten, hat sich Jordan-Honda-Fahrer Takuma Sato höchstpersönlich bei McLaren-Teamchef Ron Dennis beschwert. Der kleinste Fahrer im Feld war groß genug, um einem der mächtigsten Männer im Feldes nach dem Unfall vor der 'Roggia'-Schikane in die Augen zu schauen. Ob der Brite eingestand, dass sein Fahrer die Hauptschuld am Unfall trägt, ist unbekannt. Räikkönen schlug sich bei dem Unfall einen Ellbogen an, den er sich mit Eis kühlen musste.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato wird von den FIA-Ärzten betreut

Satos Crash in Österreich (Bild) ging weniger glimpflich aus als jener in Monza

Der Finne sieht sich nicht als Schuldigen der Kollision an, die nur mit viel Glück lediglich mit Kohlefaserschaden ausging, nachdem sich das rechte Hinterrad des Finnen und das linke Vorderrad von Satos Jordan berührten: "Unfälle wie meine Kollision mit Sato passieren im Rennsport", so der Finne nach dem Qualifying. "Er fuhr seine fünfte Runde in Folge, und unser Team erwartete, er würde wie üblich an die Boxen fahren. Das wurde mir über Funk mitgeteilt. Als ich in den Rückspiegeln nichts sehen konnte, dachte ich, er wäre vom Gas gegangen und zog auf die Ideallinie für die folgende Kurve."

Sato sah die Situation natürlich ein wenig anders: "Auf der dritten Runde kam mir Kimi, der gerade aus der Box gefahren war und vor Turn 2 eine andere Linie gewählt hatte, in die Quere. Ich war innen und folgte ihm und profitierte von seinem Windschatten. Am Bremspunkt fuhr ich dann jedoch aus dem Windschatten und er hatte genügend Zeit in den Rückspiegel zu schauen und mich zu sehen, doch ganz offensichtlich hat er nicht realisiert wo ich mich befand. Wir kamen uns deshalb bei Höchstgeschwindigkeit in die Quere. Ich konnte glücklicherweise vor dem Einschlag in die Reifen noch abbremsen und Energie abbauen."

Die Rennleitung ließ nach dem Abschlusstraining beide Fahrer zur Anhörung zu sich bitten. Durch den Zwischenfall musste das Training zur Bergung der Autos für rund sieben Minuten unterbrochen werden. Nach der Anhörung teilten die Rennkommissare den Fahrern mit, dass sie zunächst nichts unternehmen werden, eine Strafe könnte aber theoretisch zu einem späteren Zeitpunkt noch verhängt werden. Vermutlich wird man den Vorfall aber als normalen Rennunfall abstempeln. Teamchef Eddie Jordan traf sich mit Ron Dennis ebenfalls zu einem kurzen klärenden Duell.

Am deutlichsten drückte sich Gary Anderson, Direktor der Renn- und Testteamtechnik von Jordan aus: "Takuma bekam heute keine gute Runde hin und bei seinem letzten Versuch hatte er den Zwischenfall mit Räikkönen, der sich gerade auf seiner Aufwärmrunde befand, was die Sache noch absurder macht. Ich denke, dass wir ihm unsere großen Rückspiegel anbieten sollten, denn er scheint sie wirklich zu brauchen..."