• 30.07.2011 21:41

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Rennkalender 2012: Was zu viel ist, ist zu viel

Sieben Rennen auf vier Kontinenten in nur zehn Wochen: Die Teams wollen den Kalender-Vorschlag für 2012 nicht akzeptieren - Änderungswünsche werden formuliert

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hatte einen Kalendervorschlag für die kommende Formel-1-Saison vorgetragen, Bernie Ecclestone hatte nun seinen Gegenvorschlag unterbreitet. Der britische Promoter hatte vor allem die Grands Prix von Bahrain und den USA weit nach hinten ins Jahr verschoben. Dies bringt aber erhebliche logistische Probleme mit sich. Zum Jahresende würden innerhalb von nur zehn Wochen sieben Rennen auf vier Kontinenten absolviert werden.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Streit um seinen Terminplan: Bernie Ecclestone hatte schon bessere Laune

"Wir wollen anregen, noch einmal darüber nachzudenken", sagt Renault-Teamchef Eric Boullier gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir können sicherlich eine Lösung finden, die logistisch leichter zu bewältigen und vielleicht sogar noch etwas kostengünstiger ist. Wir haben uns innerhalb der Teams bereits ausgetauscht und einige Vorschläge parat", sagt der Franzose.

"Der Kalender ist schon hart", stimmt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh zu. "Wir reden hier über einen Vorschlag, der noch verändert wird. Es macht keinen Sinn, dass ich mich über einen provisorischen Kalender aufrege." Whitmarsh ist Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA. Wenn der Brite nun also offen sagt, dass es noch Veränderungen geben wird, dann dürfte es bald auch so kommen.

Bernie Ecclestone werden die Klagen der Teams nicht gefallen, aber er sitzt diesmal nicht am längeren Hebel. Im Concorde-Agreement ist festgeschrieben, dass Ecclestone die Teams um Zustimmung bitten muss, sobald der Kalender mehr als 17 Rennen pro Jahr umfasst. Das wird 2012 definitiv der Fall sein, die FOTA hat also ein probates Druckmittel. "Logistisch lässt sich das alles schon irgendwie machen", moderiert Mercedes-Teamchef Ross Brawn.

¿pbvin|512|3927||0|1pb¿"Ich finde es zum Beispiel richtig, dass wir erst später im Jahr in Austin fahren sollen, denn am ursprünglichen Termin würde es dort sehr heiß sein. Das bringt für Autos, Teams und für Zuschauer Probleme mit sich", so Brawn. "Für uns Teams ist es wichtig, dass der Saisonstart terminlich gleich bleibt, weil wir die Fertigstellung unserer neuen Autos genau auf diesen Zeitrahmen angepasst haben."

Man wird also keine Entzerrung durch einen früheren Saisonstart schaffen können. Wo also dann? Entweder rücken weitere Rennen als Doppelpacks zusammen, man verkürzt die Sommerpause oder die Pause vor dem Europaauftakt in Barcelona. Genau in diesem Korridor soll aber wahrscheinlich ein Test eingefügt werden. "Wir haben darauf keinen direkten Einfluss, aber wir verstehen, dass der Kalender noch nicht ratifiziert ist", so Boullier.

"Das gibt uns Spielraum, unseren Input einzubringen", sagt der Franzose. Was der Renault-Teamchef mit dem Wort Input meint, will er nicht detailliert erklären. Aber auf Nachfrage, ob die Teams von ihrem Vetorecht bei mehr als 17 Rennen Gebrauch machen könnten, lacht Boullier: "Sagen wir es so: Genau das meine ich mit Input."