• 03.10.2004 12:49

Renault zwischen China und Japan

Von Pause keine Spur: Reisestress auf dem einen und Testarbeit auf dem anderen Kontinent halten das Renault-Team in Atem

(Motorsport-Total.com) - Das Meilenkonto der Renault-Teammitglieder wächst: Während ein Teil der Mannschaft in Asien blieb und das Equipment von Shanghai nach Suzuka begleitet, ging für andere die Testarbeit in Europa weiter. Einpacken in China, auspacken in Japan: So lautet die Aufgabe für die Logistiker und Rennmechaniker in diesen Tagen. Ein Luftfrachtcontainer nach dem anderen wird am Suzuka Circuit entladen, Stück für Stück bauen die "Mechs" die Boxenausstattung auf.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Die Renault-Trucks muss das Team in Europa zurücklassen

Für die Piloten dagegen gilt die Devise, zwischen den Rennen möglichst wenig zu fliegen. Gerade das Überbrücken von Zeitzonen in kurzer Zeit kann die physische Verfassung aus dem Gleichgewicht bringen - und vor dem anspruchsvollen Lauf in Suzuka ist körperliche Topform unerlässlich. So blieben auch Fernando Alonso und Jacques Villeneuve vergangene Woche in Asien.#w1#

Für Villeneuve stand die Vorbereitung auf den vorletzten Saisonlauf in Japan im Vordergrund. Er sieht nach seiner soliden Leistung von China nun deutlich klarer, welches Setup und welchen Fahrstil der Renault R24 verlangt. Diese frisch gewonnene Erfahrung will der Kanadier von der ersten Trainingsrunde am kommenden Freitag an ausnutzen. Das Team ist jedenfalls überzeugt, dass er der Herausforderung gewachsen ist.

Fernando nimmt dagegen an einer PR-Aktion in der philippinischen Hauptstadt Manila teil, bevor er sich auf den Weg nach Tokio macht, wo ab Dienstag erneut Promotion-Termine auf dem Programm stehen.

Die Testaufgaben in Europa teilten sich derweil Test- und Ersatzpilot Franck Montagny und RDD-Fahrer Heikki Kovalainen. Bei der dreitägigen Testsession im südspanischen Jerez kümmerten sich der Franzose und sein finnischer Kollege um die Auswahl der Reifen für das Saisonfinale in Brasilien. Der Renault R24 machte dabei eine extrem gute Figur - und erlaubte Montagny am Dienstag sogar eine Tagesbestzeit.

Daneben standen Elektronik-Entwicklungen und Checks der Zuverlässigkeit auf dem Plan - die ebenfalls zur vollen Zufriedenheit des Testteams von Christian Silk ausfielen. Insgesamt spulten die beiden Junioren mit Motoren in Suzuka-Konfiguration ohne Probleme 512 Runden ab. Nebenbei bemerkt: Die Jahrestestleistung des Teams schraubten sie dabei auf nunmehr 39.000 Kilometer hoch.

Montagny sammelte gleich noch mehr Kilometer: Nachdem er am Morgen eben mal 88 Runden gedreht hatte, bestieg er am Donnerstagnachmittag einen Flieger nach Taiwan, wo er Termine als Renault-Botschafter wahrnimmt. Und schon am Samstag vor dem Grand-Prix-Wochenende macht er sich auf den Weg nach Suzuka...

Alle im Team sind vor dem vorletzten Saisonlauf auf Angriff eingestellt. Unterm Strich fiel das Ergebnis in China zwar enttäuschend aus, doch dank der Schadensbegrenzung durch Fernando Alonsos vierten Platz liegt BAR trotz zweier Punkteränge noch in Reichweite. Das Team ist überzeugt, dass die anspruchsvolle Berg- und Talbahn des Suzuka Circuit dem R24 besser liegen wird.

"Jeder bei Renault gibt sein Bestes, um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung zurückzuerobern. Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert", betont der Technische Direktor Bob Bell im Vorfeld des Japan-Grand Prix. "BAR zu schlagen wird ein hartes Stück Arbeit, aber wir nehmen den Kampf an und werden ihnen bis zum Finale Paroli bieten. Ich bin sicher, dass wir bei beiden ausstehenden Rennen viel besser zurechtkommen werden als in China."