"Benzinfresser" Suzuka
Renault-Motorenchef Denis Chevrier erläutert Ihnen, welche Anforderungen an den Motor beim Japan-Grand-Prix gestellt werden
(Motorsport-Total.com) - "In Suzuka kommen der Rolle des Motors zwei Funktionen zu. Er muss nicht nur jede Menge Leistung und ein gutes Drehmoment bieten, seine Charaktereigenschaften spielen eine große Rolle, wenn es darum geht, die Balance des Autos in den Kurven aufrecht zu erhalten und das Handling des Chassis zu bewahren."

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In Suzuka spielt der Motor trotz der vielen Kurven eine große Rolle
"Der Kurs wird durch die hohen durchschnittlichen Umdrehungszahlen des Motors charakterisiert, die unter den höchsten fünf der Saison einzuordnen sind. Generell befindet sich das Auto in Suzuka entweder in Hochgeschwindigkeitskurven oder es beschleunigt aus langsamen Kurven heraus, wie der Haarnadelkurve oder der Schikane, was dazu führt, dass die durchschnittlichen Umdrehungszahlen hoch sind. Dieser Faktor, und die Tatsache, dass man von der 'Löffelkurve' bis zur Schikane 16 Sekunden lang voll auf dem Gas steht, sorgen dafür, dass der Benzinverbrauch auf diesem Kurs der zweithöchste des Jahres ist."#w1#
"Die langen Kurven auf dieser Strecke und der Abschnitt hinter den Boxen, stellen hohe Anforderungen an die Balance des Chassis. Der Motor muss in diesen Kurven eine Schlüsselrolle spielen, denn seine Leistungsentfaltung muss zwischen diesen Kurven so sanft und progressiv wie möglich sein. Zudem arbeiten wir daran, die Gangwechsel so sauber wie möglich hinzubekommen, sodass die Balance des Autos nicht gestört wird. Der komplette Betrieb des Motors muss so flüssig wie möglich vonstatten gehen, jede Grobheit würde der Rundenzeit schaden."
"Wenn wir den Motor für das Rennen vorbereiten, dann arbeiten wir intensiv daran, sicher zu stellen, dass dem Fahrer in der Arbeit und Weise, wie Motor und Getriebe konfiguriert sind, unter die Arme gegriffen wird. In einer Sektion wie den 'Esses' legen wir die Getriebeübersetzung so fest, dass die Leistungskurve optimal mit den kurzen Beschleunigungsphasen der Kurven harmoniert. In diesem Zusammenhang kann ein breites Leistungsband definitiv ein Vorteil sein, da es die Möglichkeit verschaffen könnte, diesen Abschnitt ohne die Notwendigkeit des Runterschaltens zu durchfahren, was die Balance des Autos bewahrt."
"Schlussendlich ist auch schlechtes Wetter in Suzuka immer eine Möglichkeit. Diese Bedingungen stellen immer einen Vorteil für eine gute Fahrbarkeit des Motors dar. Wie ich schon gesagt habe, ist diese auch aus anderen Gründen auf diesem schwierigen Kurs erforderlich."

