Renault: "Wir brauchen einen Frankreich-Grand-Prix"
Jean-Francois Caubet unterstreicht als Geschäftsführer von Renault Sport, wie wichtig ein Grand Prix im Heimatland für seinen Arbeitgeber wäre
(Motorsport-Total.com) - Das Kabinett Francois Hollande scheint kein übermäßiges politisches Interesse daran zu haben, öffentliche Mittel für eine Rückkehr der Formel 1 nach Frankreich in die Hand zu nehmen, weshalb das Projekt vorerst für gescheitert erklärt wurde. Doch Motorenhersteller Renault gibt die Hoffnung auf einen Grand Prix im eigenen Land nicht auf: "Wir unterstützen das sehr", erklärt Geschäftsführer Jean-Francois Caubet im Interview mit 'Motorsport-Total.com' und gibt zu, dass dies "nicht nächstes Jahr", aber "2014" unter Umständen möglich sei.

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Fernando Alonso feierte 2005 den bisher letzten Renault-Sieg in Magny-Cours Zoom
"Wir brauchen einen Frankreich-Grand-Prix", betont der 64-Jährige. "Wir haben Bernie gesagt, dass es okay ist, nach China, Russland und so weiter zu gehen, aber wir brauchen weiterhin einen Grand Prix in Großbritannien, in Frankreich, in Deutschland und in Spanien. Das ist ein Schlüsselfaktor. Und Monaco. Für einen Automobilhersteller ist das wichtig."
"Wir haben 100.000 Renault-Mitarbeiter in Frankreich. Der Druck für einen Frankreich-Grand-Prix ist bei Renault sehr groß. In Magny-Cours saßen früher immer 10.000 Mitarbeiter auf den Tribünen. Sie nahmen um 6:00 Uhr einen Bus aus der Fabrik zur Rennstrecke", erinnert sich Caubet und stellt weitere Forderungen: "Spa darf nicht gestrichen werden, Monaco auch nicht."
Renault hat in Magny-Cours sechsmal gewonnen: Von 1991 bis 1993 und 1996 als Motorenhersteller des Williams-Teams, 1995 mit Michael Schumacher (Benetton) und 2005 mit Renault-Werksfahrer Fernando Alonso. In besonders guter Erinnerung ist in der "Grande Nation" der Sieg 1993, denn am Steuer saß damals Lokalmatador Alain Prost - auf dem Weg zu seinem vierten und letzten WM-Titel.

