• 29.06.2006 14:41

Renault: Und noch eine offene Alonso-Rechnung...

In Kanada hatte Fernando Alonso vor 2006 noch nie gewonnen, in den USA erreichte er noch nie das Ziel - Renault-Team will eine gute Show bieten

(Motorsport-Total.com) - Renault war schon 2005 - genau wie in diesem Jahr - konstant schnell und zuverlässig, doch von den beiden Nordamerikarennen nahm das französische Team keinen einzigen Punkt mit. Nachdem die offene Rechnung mit Montréal am vergangenen Wochenende beglichen wurde, soll nun auch erstmals ein Sieg auf dem strategisch wichtigen US-Markt her.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte am Sonntag seinen fünften Sieg hintereinander feiern

WM-Leader Fernando Alonso erwartet "einen harten Kampf, denn es war in Kanada zwischen uns und McLaren ziemlich knapp. Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) hat im ersten Rennabschnitt viel Druck ausgeübt. Das wird dieses Wochenende ähnlich sein, weil sich an den Autos seither nichts verändert hat. Abhängig von der Reifensituation könnte auch Ferrari stark sein", sagte er. "Ich selbst war in Indy noch nie im Ziel, daher möchte ich auf das Podium fahren und einen weiteren Pokal für meine Sammlung einheimsen!"#w1#

Alonso ist ein Fan der amerikanischen Fans

"Ich bin schon ganz aufgeregt darüber, wieder dort zu fahren." Fernando Alonso

"Ich bin schon ganz aufgeregt darüber, wieder dort zu fahren", zeigte sich der Spanier vorfreudig. "Die Fans dort sind wirklich sehr leidenschaftlich, was die Formel 1 angeht - echte Motorsportfans eben, die sich für alles interessieren, was so vor sich geht. Die Atmosphäre im Paddock, in der Boxengasse und rund um die Strecke ist dank ihnen fantastisch, so dass ich mich schon sehr auf das Rennwochenende freue."

Angesichts des Reifenschlamassels von 2005 sei es "sehr wichtig für die Formel 1, diesmal ein normales Rennen zu haben", fügte er an. "Wir haben eine großartige Gelegenheit, diesmal eine tolle Show zu bieten und den amerikanischen Fans zu zeigen, dass die Formel 1 eine sehr interessante Rennsportart ist. Um in Amerika zu wachsen, müssen wir ihnen ein Spektakel bescheren, Überholmanöver und ein sehenswertes Rennen."

Apropos Überholmanöver: "Das ist einfacher als auf anderen Strecken, weil es aus dem Windschatten heraus vor der ersten Kurve eine gute Gelegenheit gibt", erklärte Alonso. "Die Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden ist in Indy sehr wichtig, daher werden wir - wie schon in Montréal - mit niedrigen Abtriebswerten fahren. Im Infield benötigt man gute Traktion, also konzentrieren wir uns darauf, diese beiden Faktoren bestmöglich aus dem Auto herauszuholen."

Fisichella von der Geschichte in Indianapolis begeistert

"Die Fans machen die Atmosphäre speziell, daher freue ich mich auf ein tolles Wochenende." Giancarlo Fisichella

Auch Giancarlo Fisichella findet es "fantastisch", im US-Mekka des Motorsports anzutreten: "Es gibt so viel Geschichte am Speedway, was man auch immer spürt. Es ist eines der größten Formel-1-Rennen und die Strecke hat einzigartige Eigenschaften wie die Steilkurve, die mit sehr hoher Geschwindigkeit durchfahren wird und anders ist als alles andere, was wir kennen. Die Fans machen die Atmosphäre speziell, daher freue ich mich auf ein tolles Wochenende."

Zum Setup sagte der Italiener: "Es ist nicht einfach, die richtige Balance zu finden. Es gibt die Hochgeschwindigkeitspassage, wo der Luftwiderstand möglichst gering sein muss - und in einer perfekten Welt würde man sich gleichzeitig maximalen Abtrieb für das Infield wünschen. Man muss daher einen guten Kompromiss finden, indem wir wenig Abtrieb und ein weiches mechanisches Setup verwenden, um in den langsamen Kurven Grip zu haben", so der Renault-Pilot.

"In Kanada haben wir gesehen", fuhr Fisichella fort, "dass wir für Low-Downforce-Strecken ein sehr konkurrenzfähiges Paket haben. Wir hatten dort beide Autos in der ersten Startreihe und mischten am Sonntag auch vorne mit. Ich erreichte zwar wegen des Fehlstarts nicht das gewünschte Resultat, bin aber zuversichtlich, dass wir in Indy gut aussehen werden. Bevor wir nicht die Stärke der Reifenhersteller kennen, können wir keine Vorhersagen treffen. Wir wissen aber, dass wir aggressiv sein müssen, wenn wir Ferrari schlagen wollen - und das werden wir sein!"