Renault strukturiert um: Abiteboul nach England

Renault nimmt erste personelle Modifikationen an seinem Formel-1-Team vor: Neue Befugnisse für Cyril Abiteboul, Frederic Vasseur nun auch offiziell Teamchef

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Werksteam arbeitet weiter fieberhaft an einer glorreichen Zukunft: Nach knapp der Hälfte der ersten Formel-1-Saison als Werksteam seit 2010 werden die ersten personellen Umstrukturierungen vorgenommen, um die Abläufe zu verbessern. Die größte Änderung betrifft Cyril Abiteboul, der künftig weiterreichende Kompetenzen erhält und die Abteilungen in Enstone (Rennteam) und Viry-Chatillon (Motorenabteilung) näher zusammenbringen soll.

Titel-Bild zur News: Cyril Abiteboul, Ferderic Vasseur

Cyril Abiteboul und Frederic Vasseur: Neue Aufgaben und Titel bei Renault Zoom

Jerome Stoll, Präsident von Renault Sport, beschreibt gegenüber 'Formula1.com' die Schritte, die der französische Hersteller an der Management-Struktur vornimmt: "Cyril Abiteboul wird seine Position als Hauptgeschäftsführer bei Renault Sport Racing behalten, aber er wird sich künftig auch um die Verbesserungen in Enstone und die Harmonisierung unserer beiden Standorte kümmern. Aus diesem Grunde wird er in naher Zukunft nach England ziehen."

Außerdem sei das Team nun komplett aufgestellt, neues Personal habe in den Bereichen Finanzen, Recht, Personal, Marketing und Business seinen Dienst angetreten, so der Franzose weiter. "Diese werden von nun an Cyril unterstehen und nicht mir. Wir haben uns außerdem zum Ziel gesetzt, fast 100 neue Leute in Enstone einzustellen und 30 neue Mitarbeiter in Viry. Das ist nichts, was von einem auf den anderen Moment geht, denn wir wollen die bestmöglichen Leute auf allen Gebieten."

Eine weitere Änderung betrifft Frederic Vasseur, der nun auch offiziell die Rolle als Teamchef einnimmt. De facto hatte der bisherige Rennleiter des Teams diese Rolle aber schon immer inne. Nach wie vor wird er auch die weiteren Motorsport-Aktivitäten von Renault Sport in Viry Chatillon verantwortlich sein; seine Teamchef-Rolle wird er weiterhin vor allem an der Strecke ausfüllen.

Stoll stellt noch einmal klar, dass Renault das Formel-1-Projekt mit langfristigen Ambitionen betreibt: "Wir haben uns zu einem Investitions-Programm über die nächsten fünf Jahre mit dem Ziel entschlossen, uns zu einem Topteam der Formel 1 zu machen. Nächstes Jahr streben wir die Top 5 der Konstrukteurswertung an; danach wollen wir Podiumsplätze erzielen. 2020 wollen wir mit dem besten Motor und dem besten Chassis um die Weltmeisterschaft kämpfen."


Fotostrecke: Renault-Meilensteine in der Formel 1

Zunächst gilt es jedoch, das Jahr 2016 zu Ende zu bringen, das von Anfang an zum Übergangsjahr deklariert worden ist. Noch immer steht Renault bei null Punkten, was nicht verwundert. Schließlich leidet Renault weiterhin unter den Spätfolgen der Lotus-Finanzkrise von 2015. "Noch vor sieben Monaten hat es gar kein Renault-Team gegeben, insofern haben wir schon einiges erreicht", sagt Stoll und verweist insbesondere auf die Verbesserungen beim Motor. 2017 kommt nicht nur ein neues Reglement, sondern auch Toro Rosso als Renault-Runde zurück. Die Zukunft sieht vielversprechend aus.