Renault stolz auf billige Formel-1-Erfolge
Mit dem sechstgrößten Budget fährt Renault in der Formel 1 momentan die meisten Erfolge ein - Konzernchef Carlos Ghosn ist stolz auf diese Tatsache
(Motorsport-Total.com) - Bei Renault macht man keinen Hehl daraus, dass man für das Formel-1-Programm weniger Geld ausgibt als konkurrierende Automobilhersteller wie Toyota, Honda, BMW, DaimlerChrysler oder auch Ferrari - doch die Franzosen schämen sich dafür nicht, sondern sind im Gegenteil stolz darauf, wie Konzernchef Carlos Ghosn heute Morgen in Monaco betonte.

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Konzernchef Carlos Ghosn sprach heute Morgen über das Renault-Team
"Wichtig ist die Leistung", sagte er. "Wir sind leistungsorientiert. Das Budget kommt nicht an erster Stelle, und unsere Leute verwenden die Erfolge nicht als Argument, um mehr Geld verprassen zu dürfen. Die talentiertesten Köpfe haben auch mit wenig Geld Erfolg. Ich bin sehr stolz auf unser Team, welches vielleicht eines der kleinsten Budgets hat. Wir sollten uns dafür nicht schämen, sondern wir sollten stolz sein. Es wäre mir peinlich, mit dem größten Budget keinen Erfolg zu haben."#w1#
Ghosn stichelte damit eindeutig in Richtung Toyota, denn die Japaner verpulvern pro Jahr angeblich am meisten von allen Teams, fahren aber schon seit einem halben Jahrzehnt dem ersten Grand-Prix-Sieg hinterher. Renault schafft hingegen mehr mit weniger: "Das Team macht einen tollen Job", lobte Ghosn. "Flavio (Briatore; Anm. d. Red.) und seine Mannschaft sind erfolgreich. Die Frage ist nur, wie wir diesen Erfolg als Marke am besten ausschlachten können."
Renault musste einiges an Kritik einstecken, als der WM-Titel von Fernando Alonso kaum vermarktet wurde, doch inzwischen läuft die PR-Maschinerie besser an - und ein Rückzug aus dem Grand-Prix-Sport ist auch kein Thema mehr: "Wir sind und bleiben in der Formel 1", stellte Ghosn klar. "Die Herausforderung ist nicht die Teilnahme, sondern die Aufgabe, aus dem Engagement maximalen Nutzen für Renault zu ziehen. Das ist nichts Flavios Problem oder das von Alain Dassas, sondern das von Renault."
"Ich habe vollstes Vertrauen in Alain und Flavio. In der Frage, wer nächstes Jahr im Auto sitzen soll, kann ich ihnen zwar meine Meinung sagen, aber ich bin nicht sicher, ob ich das tun werde, denn ich bin nicht die qualifizierteste Person auf diesem Gebiet", gab er abschließend zu.

