Renault: Sotschi sollte uns liegen

Renault glaubt, dass man auf dem neuen Kurs in Sotschi eine gute Figur abgeben sollte, und rechnet mit geringen Abständen und vielen Überholmanövern

(Motorsport-Total.com) - Dieses Jahr ist Sotschi der einzige neue Kurs im Grand-Prix-Kalender. Das birgt viele Unbekannten, zumal die Strecke erst kürzlich durch ein Rennen der russischen Tourenwagen-Meisterschaft eingeweiht wurde. Dafür durfte Sebastian Vettel bei einem Infiniti-PR-Termin mit dem Pkw den Kurs umrunden. Man darf davon ausgehen, dass Red Bull und Antriebspartner Renault diese Gelegenheit nutzten, um weitere Erfahrungswerte von der neuen Strecke am Schwarzen Meer zu erhalten.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Romain Grosjean

Renault guter Dinge: Können Red Bull und Lotus in Sotschi aufzeigen? Zoom

Doch die Franzosen nutzen auch andere Daten, um ihre Kunden gut betreuten zu können. "Ein neues Rennen erfordert natürlich viel mehr Vorbereitung, und wir haben sehr effizient gearbeitet, indem wir Daten von anderen Kursen mit einer ähnlichen Charakteristik genutzt haben", sagt Renault-Betriebsleiter Remi Taffin. "Es hilft zum Beispiel, dass wir kürzlich in Singapur waren, wo es ähnlich enge Kurven gibt, die durch Geraden verbunden sind."

Der Franzose ist zuversichtlich, dass man in Sotschi eine gute Figur abgeben wird: "Unserer Antriebseinheit sollte diese Art von Strecke recht gut liegen - und wie wir in Singapur gesehen haben, könnten die Abstände zwischen den Autos an der Spitze sehr gering sein. Wir rechnen also mit einem guten Rennen."

Singapur

Renault nutzt die Erfahrungswerte vom Nachtspektakel in Singapur für Sotschi Zoom

Taffin vergleicht den Kurs nicht nur mit Singapur, sondern auch mit dem Straßenkurs in Valencia, wo die Formel 1 von 2008 bis 2012 startete. "Unsere Simulationen haben ergeben, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit 200 km/h betragen könnte", sagt er. "56 Prozent der Strecke werden unter Volllast gefahren. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt auf einem traditionellen Straßenkurs."

Dazu kommt, dass er einige Überholmöglichkeiten ortet, was auf einem Straßenkurs auch eher unüblich ist: "Vor allem auf der Rückseite des Kurses findet man Kurven - wie Kurve 13, wo man auf 85 km/h runterbremst -, die für die Fahrer sehr schwer einzuschätzen sind, die aber zahlreiche Überholmöglichkeiten bieten."