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Renault schaltet diesmal nicht auf Verteidigung um
2005 ging Renault mit einer defensiven Taktik in die zweite WM-Hälfte, doch dieses Jahr wollen die Franzosen trotz ihres Vorsprungs nicht nachlassen
(Motorsport-Total.com) - Nach acht Rennen hat Fernando Alonso bereits 74 Punkte auf seinem WM-Konto, was einer Ausbeute von unfassbaren 92,5 Prozent entspricht. Außerdem beträgt sein Vorsprung auf Verfolger Michael Schumacher beruhigende 23 Zähler, was anders ausgedrückt bedeutet, dass er seinen WM-Titel schon mit lauter zweiten Plätzen in den noch ausstehenden Rennen auf jeden Fall erfolgreich verteidigen würde - selbst wenn Schumacher gleichzeitig zehnmal gewinnen sollte.

© Renault
Das Renault-Team macht keine Fehler, fährt dem nächsten WM-Titel entgegen
Zum Vergleich: 2005 stand es nach acht Rennen zwischen Alonso und seinem damaligen Hauptkonkurrenten Kimi Räikkönen 59:37, was einer Differenz von 22 Punkten entspricht. Das Renault-Team verlagerte sich damals allerdings auf eine eher defensiv ausgerichtete Taktik, die erst beim Saisonfinale in Shanghai wieder gelockert wurde. Und noch etwas spricht für Alonso: Erst einmal hat ein Fahrer in der Geschichte des Grand-Prix-Sports einen so großen Vorsprung noch eingebüßt, nämlich Niki Lauda 1976.#w1#
Die Eichhörnchentaktik ist Schnee von gestern
"Angriff ist die beste Verteidigung", gab der WM-Leader nach seinem gestrigen Sieg die gegenüber 2005 veränderte Marschroute vor, und sein Chefingenieur Pat Symonds nickte im Interview mit 'autosport.com' nur: "Dem stimme ich absolut zu. Im vergangenen Jahr war unsere Einstellung ziemlich zurückhaltend, weil wir wussten, dass McLaren vom Speed her potenziell schneller war als wir. Jetzt sind aber unsere beiden Konkurrenten zuverlässig und schnell, also müssen wir auch weiterhin attackieren."
Die Vorstellung in Silverstone war umso beeindruckender, als Alonso schon im Qualifying schneller war als Räikkönen und Schumacher, dann aber auch noch den längeren ersten Rennstint fahren konnte. Dadurch klaffte bereits nach dem ersten Boxenstopp eine Lücke von mehr als zehn Sekunden zu den nächsten Verfolgern - und diesen Vorsprung konnte er anschließend mit einer fehlerfreien und soliden Fahrt problemlos über die Runden retten, ohne ans Limit gehen zu müssen.
Silverstone-Sieg wurde im Schongang eingefahren
"Es war einer unserer leichteren Siege", grinste Symonds. Das sah Teamchef Flavio Briatore nicht anders: "Fernando hat bestätigt, dass er das Phänomen ist, für das wir ihn schon lange halten. Unsere Dominanz erstickt die Spannung im WM-Kampf schon im Keim! Ferrari plant große Entwicklungsschritte? Dann müssen sie sich aber sputen, denn wir haben auch einiges in der Pipeline", gab er sich in der 'Gazzetta dello Sport' selbstsicher.
Laut Ansicht des Italieners hätte gestern für Renault sogar ein Doppelsieg herausschauen müssen, doch ein Irrtum der Ingenieure von Giancarlo Fisichella - dessen R26 wurde mit einem halben Zentimeter zu wenig Bodenhöhe ins Qualifying geschickt - kostete einen zweiten Podestplatz: "Ohne den Fehler am Samstag wären wir Erster und Zweiter geworden", sagte Briatore. "Wir hatten die zwei schnellsten Autos im Feld. Giancarlo fuhr trotzdem ein großartiges Rennen."

