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Renault plant keine McLaren-Kopie
Teamchef Eric Boullier erklärt, warum Renault das F-Schacht-System nicht kopieren wird, und spricht über die Situation mit dem V8-Motor
(Motorsport-Total.com) - Das heiß diskutierte und sehr innovative F-Schacht-System von McLaren sorgt in der Formel 1 weiterhin für Diskussionsstoff. Als erstes Team hat Sauber an diesem Wochenende nachgezogen, das Experiment aber mangels brauchbarer Daten schon nach dem ersten Freien Training in Melbourne wieder beendet.

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Renault-Teamchef Eric Boullier bestreitet einen PS-Gewinn durch die Änderungen
Ganz so einfach scheint es also nicht zu sein, das System, das auf den Geraden wegen eines Strömungsabrisses am Heckflügel mehr Topspeed bringt, nachzubauen. Renault hat dies gar nicht erst vor: "Wir wollen uns nicht von etwas ablenken lassen, was unserer Meinung nach nicht dramatisch schneller ist", erklärt Teamchef Eric Boullier gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir bleiben bei unserer Entwicklungsstrategie. Wir bekommen für jedes Rennen neue Teile, teilweise ziemlich viele - wie vor der Saison angekündigt."#w1#
Nachgerüstet hat Renault dafür im Motorenbereich, weil vor allem Kunde Red Bull lautstark über ein Leistungsmanko geklagt hat. Angesichts des Entwicklungsstopps musste das "Auftauen" des "eingefrorenen" V8-Aggregats bei der FIA beantragt werden, die mit Zustimmung aller anderen Teams einwilligte. Allerdings durfte Renault offenbar nicht alle Änderungen durchsetzen, die man sich eigentlich gewünscht hätte.
"Wir bekamen eine normale Genehmigung für die Integration und das Motorenumfeld. Das gilt besonders dann, wenn man wie wir ein Kundenteam beliefert", so Boullier. "Aber 95 Prozent wurden unter den gleichen Bedingungen wie bei den anderen Teams entwickelt. Ein paar Änderungen wurden von der FIA als kritisch eingestuft, also haben sie es nicht erlaubt. Nun ist dieses Kapitel abgeschlossen." Außerdem stellt er klar: "Die Motoren sind eingefroren. Es gab also keinen Leistungszugewinn."
Verbessert werden durfte demnach nur die Zuverlässigkeit, aber unabhängig davon fuhr Robert Kubica im ersten Freien Training zum Grand Prix von Australien überraschend Bestzeit. Am Nachmittag legte Vitaly Petrov einen starken fünften Platz nach. Boullier betont, er sei darüber "nicht wirklich" überrascht: "Nach Bahrain wussten wir, dass unser Auto hier sehr gut sein sollte - besser als in Bahrain."
Für den Rest des Wochenendes will er den positiven Auftakt dennoch nicht überbewerten: "Ich bin ermutigt, aber nicht überglücklich, denn wir haben erst Freitag. Der erste Platz ist besser als der letzte, aber der erste Platz im Freien Training hat noch nichts zu bedeuten", erklärt Boullier und deutet damit an, dass sich Renault heute mit wenig Benzin an Bord auf das Qualifying konzentriert haben könnte.

