Renault-Piloten: Keine Einwände gegen Regeländerungen
Jarno Trulli und Fernando Alonso glaube nicht, dass die geplanten Regeländerungen die Arbeit der Fahrer stark verändern würde
(Motorsport-Total.com) - Im Hinblick auf die zukünftige Regelgestaltung in der Formel unternahm die FIA vor einigen Tagen den nächsten Schritt. Den Teams wurde ein Vorschlag unterbreitet, wie die Formel 1 sich ab 2005 präsentieren soll. Dabei soll die Aerodynamik massiv beschnitten werden, Reifen sollen Qualifying und Rennen durchstehen können und ab 2006 sollen 2,4-Liter-V8-Triebwerke in der Formel 1 für Vortrieb sorgen.

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Jarno Trulli und Fernando Alonso begrüßen die "Einbremsung" der Formel 1
Damit reagierten die Verantwortlichen auch auf die Forderungen vieler Piloten, die glauben, dass sich die Geschwindigkeiten in der Formel 1 einer gefährlichen Grenze nähern. "Wir haben als Fahrer darauf hingewiesen, dass die Formel 1 bald zu schnell werden könnte, und die FIA und die Teams haben reagiert", erklärte Jarno Trulli.#w1#
"Es ist jedoch der falsche Zeitpunkt, sich über die Änderungen zu beklagen. Wir müssen abwarten, bis wir sie (die neuen Autos; d. Red.) gefahren sind. Erst dann können wir entscheiden, ob es die richtige Richtung war. Als Rennfahrer werden wir mit den Autos, die wir haben, auch zurechtkommen", so der Renault-Pilot weiter.
Für Fernando Alonso würde auch die Hubraumbeschneidung nicht am Fundament der Formel 1 rütteln. "Das wird für die Fahrer nichts ändern", erklärte er. "Wir werden immer noch am Limit fahren und das Maximum aus dem Auto herausholen. Aber die Geschwindigkeiten sollten auch nicht zu sehr sinken. Wir wollen eine sichere Formel 1, aber auch eine aufregende."
Am einscheidendsten wird für die Fahrer jedoch die Beschneidung der Aerodynamik um 25 Prozent sein. "Weniger Abtrieb wird dafür sorgen, dass die Autos schwieriger zu fahren sind. Die Chance, dass man einen Fehler macht oder neben der Strecke landet, ist größer", so Alonso, und Trulli erklärte: "Wir werden vielleicht langsamer werden, aber das Auto würde sich nicht sehr anders anfühlen. Wir werden wohl auch mit mehr Benzin fahren. Dadurch verlängern sich die Bremswege, was dem Überholen zuträglich sein könnte."
Da keine Reifenwechsel mehr erlaubt sind, könnte auch die Boxenstoppanzahl sinken. Fernando Alonso würde diesen Teil vermissen. "Ich greife lieber an, pflege einen aggressiven Stil, keinen konservativen", so der Spanier. "Ich denke, dass die Fans vor dem Fernseher die Boxenstopps mögen. Sie sehen es gerne, wie das ganze Team zusammenarbeitet und in vier bis fünf Sekunden Reifen wechselt und auftankt. Wir können nicht alles wegrationalisieren, denn dann würde auch das verschwinden, was die Fans mögen. Aber unser Job ist es, das Limit zu finden und dort zu bleiben, in jeder Situation."

