Renault nach Motorschäden: Zurück auf den Prüfstand

Motorenhersteller Renault nimmt die Ausfälle bei Red Bull und Toro Rosso in China auf die eigene Kappe und gelobt schnelle Besserung

(Motorsport-Total.com) - Nur zwei von vier Renault-betriebenen Autos kamen beim Grand Prix von China ins Ziel, nur eins schaffte es in die Punkte. Für den Motorenhersteller ist das erneut eine besorgniserregende Statistik. Während Daniil Kwjat (Red Bull) und Max Verstappen (Toro Rosso) ihre Boliden mit rauchenden Antriebseinheiten abstellen mussten, schaffte es Carlos Sainz mit zwischenzeitlichem Getriebefehler an seinem STR10 nur auf Rang 13. Daniel Ricciardo kam im RB11 als Neunter über die Ziellinie.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Für zwei Renault-Autos bedeutete das Rennen in China nur Schall und Rauch Zoom

"Als Firma heben wir sofort die Hand, wenn etwas unsere Schuld ist, und heute war das der Fall", so Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul nach dem Rennen in Schanghai. "China kam unserem Performance-Level nicht entgegen, das haben wir erwartet. Aber wir hatten auch Zuverlässigkeitsprobleme, die wir nicht haben kommen sehen."

Die Probleme hatten für beide Renault-Teams schon früh begonnen. Kwjat, Verstappen und Sainz konnten sich nur für die Startplätze zwölf bis 14 qualifizieren, Ricciardo gelang im Qualifying zwar Rang sieben, musste jedoch über Nacht einen neuen Verbrennungsmotor eingebaut bekommen und verpatzte den Start, weswegen er auf Platz 17 zurückfiel und ein Aufholrennen starten musste. Verstappen fuhr ein starkes Rennen, das nur drei Runden vor Schluss auf Rang acht liegend frühzeitig zu Ende ging.

Probleme kamen unerwartet

"Wir hatten in China eine Reihe von Problemen und konnten den Fahrern nicht das Equipment bieten, was sie gebraucht hätten", bestätigt auch Renault-Einsatzleiter Remi Taffin. "Im Qualifying hat sich ein System-Problem bei Daniels Auto entwickelt, weswegen wir vorsichtshalber den Verbrennungsmotor gewechselt haben. Im Rennen kamen zwei unvorhersehbare Fehlfunktionen hinzu. Wir gehen derzeit davon aus, dass Daniil und Max das gleiche Problem mit dem Verbrennungsmotor hatten."

"Wir haben eine ähnliche Spezifikation schon problemlos auf dem Prüfstand und einige Kilometer auf der Strecke fahren lassen, müssen jetzt also herausfinden, wie es so weit kommen konnte", so Taffin weiter. "Wir haben weitere Läufe auf dem Prüfstand für die nächste Woche geplant, um in Bahrain wieder in Form zu sein."

Als derzeit nur dritte Kraft hinter Mercedes und Ferrari ist sich Renault bewusst, dass eine Auflösung der Probleme schnell her muss. Die Zuversicht hat der Motorenhersteller aber noch nicht verloren. "Wir haben bereits mit Red Bull und Toro Rosso gesprochen und es gibt nicht viel mehr zu sagen, als dass wir die Gründe für die Fehlfunktionen schnellstmöglich ermitteln und Gegenmaßnahmen für eine hundertprozentige Zuverlässigkeit einleiten müssen", so Abiteboul.

"Sachir in nur fünf Tagen wird sicherlich noch eine Herausforderung für uns. Aber wir werden versuchen, die Probleme so schnell zu beheben, wie wir es auch mit der Fahrbarkeit nach Australien geschafft haben. Je schwieriger es wird, desto höher ist unsere Motivation."