• 08.06.2002 22:48

  • von Marcus Kollmann

Renault nach der Qualifikation enttäuscht

Weil man sich nur für die Plätze 10 (Trulli) und 13 (Button) qualifizieren konnte, war die Stimmung entsprechend schlecht

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Renault-Team durch technische Probleme am Freitag einen schwierigen Start in das Rennwochenende des Großen Preises von Kanada erwischt hatte, lief es für die anglo-französische Truppe auch in der für die Startaufstellung alles entscheidenden einstündigen Qualifikationssitzung nicht besonders gut. Jarno Trulli konnte sich mit seiner Zeit von 1:14.688 Minuten immerhin den zehnten Startplatz sichern und somit zumindest etwas Schadenbegrenzung betreiben. Da der R202 jedoch einfach nicht so schnell wollte wie sein Pilot, fuhr dieser im Verlauf der Session mit größtmöglichen Einsatz und geriet gleich bei seinem zweiten Versuch in Turn 9 innen auf einen Randstein, wodurch das Auto instabil wurde und infolgedessen er die nahe Betonmauer berührte. Bei dem Aufprall wurden sowohl die linke Vorder- als auch Hinterradaufhängung in Mitleidenschaft gezogen, weshalb der Italiener anschließend in das T-Car steigen hatte müssen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli im R202

Trulli wollte einfach zuviel und landete deshalb in der Mauer

"Ich muss gestehen, dass ich über unsere Leistung in der Qualifikation ein wenig enttäuscht bin. Ich habe zu einem wichtigen Zeitpunkt einen Fehler gemacht, als ich auf meiner zweiten fliegenden Runde einfach sehr hart fuhr. Das Auto ließ sich wirklich gut fahren und die Balance war gut, weshalb es eine Schande ist unter diesen Bedingungen nicht das Beste daraus gemacht zu haben", gab sich Trulli selbst die Schuld für das schlechte Abschneiden. "Das Team hat fantastische Arbeit geleistet, als sie das T-Car so schnell für mich einsatzbereit machten, denn es war ja für Jenson vorbereitet gewesen. Jenes Auto fühlte sich ebenfalls stark an, doch am Ende der Session ruinierte mir dann der Regen den finalen Run."

Jenson Button konnte sich heute nur den dreizehnten Startplatz sichern. Der Brite kämpfte in der Qualifikation mit den Bremsen seines R202 und konnte nur eine persönliche Bestzeit von 1:14.854 Minuten realisieren, womit er anderthalb Zehntel langsamer als Trulli gewesen war.

"Das war ein enttäuschender Tag für uns. Das Auto fühlte sich ziemlich gut an, doch mein größtes Problem war, dass ich bei keinem meiner vier Versuche etwas im Windschatten fahren konnte. Man gewinnt dadurch schon ein bisschen Zeit auf dieser Strecke, doch mir ist das heute einfach nicht gelungen", erklärte der Brite kurz und knapp.

"Eine schwierige Qualifikation für uns in der wir zu Beginn wegen des Wetters besorgt gewesen waren. Wenngleich wir das Auto im Vergleich zum Vormittag verbessern konnten, so können wir mit unseren erzielten Positionen nicht zufrieden sein", erklärte Pat Symonds. "Jarno musste in das T-Car wechseln, was auch nicht gerade hilfreich an einem Tag wie heute war und Jenson hatte beim Bremsen ein paar Probleme, welche ihn Zeit kosteten."

"Insgesamt ein besserer Tag was unser Programm anbelangt, welches darauf abzielte die gestern verlorene Zeit wettzumachen", befand Denis Chevrier, Leiter der für den Motor zuständigen Abteilung. "Nach der guten Arbeit am Vormittag, waren wir für die Qualifikation äußerst gut vorbereitet, was bedeutete, dass wir die verschiedenen Zwischenfälle während der Session ohne Probleme wegstecken konnten. Auf der Motorenseite gab es keinerlei Probleme und wir können nun das Rennen angehen, denn wir haben alle notwendigen Informationen beisammen."