Renault möchte Siegesserie fortsetzen
Nach drei Siegen in drei Saisonrennen möchten Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella auch in Imola den Ton im Formel-1-Starterfeld angeben
(Motorsport-Total.com) - Die Situation vor dem Auftakt der Europa-Saison ist für Renault nicht unbekannt, auch im Vorjahr reiste das Team mit drei Siegen aus drei Überseerennen zum Rennen nach Imola. Auch 2005 konnte Fernando Alonso zwei Siege vorweisen, Giancarlo Fisichella einen. Es folgte ein spannendes Rennen in Imola, bei dem Alonso die heftigen Angriffe von Michael Schumacher im Ferrari abwehren konnte und den Großen Preis von San Marino gewann.

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Fernando Alonso möchte den Vorjahressieg in Imola wiederholen
Der Vorjahressieg soll nun wiederholt werden, auch wenn dies nach Ansicht von Renault durchaus etwas klarer passieren darf als noch 2005. Insgesamt ist die Stimmung bei Renault aber äußerst positiv. "Ein fantastischer Start", lobte Alonso die ersten drei Rennen der Saison. "Der R26 lief sehr gut, wir hatten keine mechanischen Probleme, und gerade zu Saisonbeginn ist es immer wichtig, viele Punkte zu holen."#w1#
Damit legte Alonso im Vorjahr den Grundstein für seinen ersten Weltmeistertitel und auch 2006 ist er von Anfang an der Gejagte. "Wir wissen, dass Renault momentan das Team ist, das es zu schlagen gilt", so der Spanier. "Ich bin mit unserer Position wirklich zufrieden und für die kommenden Rennen sehr zuversichtlich."
Fisichella glaubt, die Probleme überwunden zu haben
Dabei sei es besonders positiv, dass Renault derzeit keine grundlegenden Schwächen habe. "Das gesamte Paket ist konkurrenzfähig", freute sich Alonso. "Es gibt kein spezielles Problem mit dem Auto, man spürt, dass alles gut zusammenarbeitet. Die Fahrbarkeit des Autos wird wohl unsere größte Stärke in dieser Saison sein. Hoffentlich können wir alle Rennen ohne Zuverlässigkeitsprobleme beenden."
Auch wenn Giancarlo Fisichella bereits 14 Punkte zurück auf Rang zwei des Zwischenstandes liegt, so ist der Italiener einer der großen Gegner von Alonso. "Es ist schön, wieder in Europa und in meiner Heimat zu sein", erklärte der Römer vor seinem ersten Heimrennen. "Körperlich bin ich fitter als je zuvor, momentan fühle ich mich sehr gut. Verglichen mit dem Vorjahr bin ich auch in der Meisterschaft in einer viel besseren Position: mehr Punkte und näher an der Spitze. Derzeit sieht es sehr gut aus."
Probleme, die Fisichella in Australien hatte, sollen nun überwunden sein. "Es war für alle Fahrer ein schwieriger Nachmittag - und ein aufregendes Rennen für die Zuschauer", resümierte Fisichella. "Ich hatte im Rennen einige Probleme, konnte sie aber überwinden und einige Punkte holen. Seither habe ich zweimal getestet, wir haben einige Antworten auf die Probleme erarbeitet, die neue Ausbaustufe des Motors fühlt sich zudem stärker an. Wir machen die ganze Zeit über Fortschritte."
Weiterentwicklung ist der Schlüssel zum Erfolg
Genau dieses ständige Streben nach Verbesserungen soll ein Garant für kommende Erfolge sein. "Wir sind in einer starken Position", so Alonso. "Wir wissen, dass das Team, das am stärksten entwickelt und eine starke Phase gegen Jahresende hat, wohl Meister werden wird. Auch die Fahrer haben dabei aber eine Rolle, denn sie müssen den Ingenieuren sagen, wo das Auto verbessert werden muss. Genau das machen wir im Moment."
Die Liste der Teams, die Renault gefährlich werden können, wurde nicht kürzer. "Die Gegner sind in diesem Jahr stark", erklärte der Spanier. "Ferrari, McLaren und Honda sind gut genug, um Rennen zu gewinnen. Wir müssen hart arbeiten, wenn wir sie schlagen wollen. Ferrari und McLaren sind dabei unsere Hauptgegner. Ferrari fiel in den vergangenen zwei Rennen etwas ab, aber ich denke, sie werden zurückkommen. Auf diesem Kurs arbeiten ihre Reifen gut, und es ist ihr Heim-Grand-Prix. Ich erwarte sie extrem konkurrenzfähig."
Das war Ferrari auch 2005 in Imola, doch Alonso konnte den Sieg noch retten. "Es ist wohl der Sieg meiner Karriere, über den am meisten geredet wurde", erklärte er. "Für mich aber war er wie jeder andere auch. Wenn man aber mit Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) kämpft, denn wird in den Medien speziell darüber berichtet. Ich habe die letzten Runden des Rennens im Vorjahr genossen, es war ein wichtiges Rennen. Aber wenn ich es in diesem Jahr wieder schaffen kann, aus eigener Kraft, weit vor allen anderen, dann wäre es noch besser."
Renault-Fahrer erwarten ein anstrengendes Rennen
"Ich reise zu jedem Rennen mit dem Ziel, die maximale Punktezahl holen", erklärte auch Fisichella. "Ich denke, Renault liegt momentan vorne, also müssen wir in jedem Rennen den Sieg anstreben. Ich habe einen neuen Motor, der etwas mehr Leistung hat, das gibt mir für dieses Rennen eine fantastische Chance. Aber wir unterschätzen die Gegner nicht, denn wir wissen, dass der Kampf an der Spitze sehr eng ist. Ich glaube aber, dass wir in Imola ein siegfähiges Paket haben."
"Um schnell zu sein muss man auf jedem Gebiet stark sein, man muss ein komplettes Auto haben", so der Römer. "Die Fahrer benötigen Vertrauen in das Handling und die Reaktionen, zudem braucht man die richtigen Reifen und einen starken Motor. Es gibt eine Mischung aus langsamen und schnellen Kurven, zudem muss man über die Randsteine sehr aggressiv fahren - das Auto muss damit dann umgehen können. Der R25 war im Vorjahr hier schnell, es gibt also keinen Grund, warum der R26 es nicht sein sollte."
"Für die Fahrer ist es ein schwieriger Kurs, das Auto spring über die Schikanen und die Randsteine", so Alonso zustimmend. "Das macht es für uns schwierig, zweimal dieselbe Linie zu fahren, in jeder Runde muss man sich die Dinge etwas anders erfühlen. Auch körperlich ist es hart, und auch für das Auto ist es eine Belastung, über die Randsteine zu fahren."

