• 22.03.2004 07:53

  • von Fabian Hust

Renault mit Härtetest für den Motor zufrieden

Auch wenn die Punkteausbeute nicht so groß war wie erhofft, ist der Motorenchef von Renault sehr zufrieden

(Motorsport-Total.com) - In einer Rekordzeit von sieben Monaten entwickelte das Renault-Team mit dem RS24 einen völlig neuen Motor. Diese kurzfristige Entscheidung war notwendig geworden, weil klar wurde, dass man das Weitwinkelkonzept aus verschiedenen Gründen nicht weiterverfolgen kann. Es entstand ein für moderne Formel-1-Verhältnisse unkonventioneller Motor mit einem Zylinderbankwinkel von 72 Grad. Von der Konkurrenz werden die Franzosen gelobt, denn es ist beachtlich, dass man in einer solch kurzen Zeit einen Motor konstruieren kann, der nicht nur zuverlässig, sondern trotz aller Unkenrufe auch über ordentlich Leistung verfügt.

Titel-Bild zur News: Renault-Boxenstopp

Das Renault-Team sieht sich auf dem richtigen Weg

Mit den Plätzen fünf und sieben war die Punkteausbeute von Jarno Trulli und Fernando Alonso nicht so groß, wie man sich das vor dem Rennwochenende ausgemalt hatte, doch viel wichtiger ist die Tatsache, dass die Motoren die Tortur der des Hitzerennens überstanden haben: "Jarno und Fernando konnten ihre Motoren bis zur Zielflagge voll beanspruchen", erklärt Motorenchef Denis Chevrier. "Dass der RS24 diesen Test unter Extrembedingungen bestanden hat, ist sehr positiv. Leider wurden beide Fahrer in einer bestimmen Rennphase langsamer und beklagten sich über nachlassendes Handling. Die R24 ließen über mehrere Runden an Leistungsfähigkeit zu wünschen übrig und wir müssen herausbekommen, woran das lag. Allerdings konnten beide am Ende wieder das Spitzentempo mitgehen."#w1#

Dass der RS24 insbesondere bei Jarno Trulli, der das komplette Wochenende mit ein und demselben Motor bestritt, durchhielt, ist für den Franzosen keine große Überraschung: "Während der Entwicklungszeit im Winter lag unser Augenmerk naturgemäß stark auf der Haltbarkeit. Deswegen sehen wir mit größter Befriedigung, dass wir wieder beide Autos problemlos ins Ziel gebracht haben. Wir haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Noch ist der neue Motor kein Weltmeistermotor, dazu fehlt es ihm an Leistung. Doch bereits in fünf Wochen soll ein großer Leistungssprung kommen: "Es ist kein Geheimnis, das wir schon in Imola eine Evolutionsstufe einsetzen werden. Und mit der wollen wir dann die Früchte unsere Leistungssuche ernten. Im weiteren Saisonverlauf schieben wir noch weitere Modifikationen nach." In Verbindung mit dem auch dieses Jahr exzellenten Chassis dürfte Renault dann zum Siegkandidaten werden.

"Enttäuscht waren wir gestern, nicht heute", schließt Denis seine Analyse ab. "Das Qualifying lief nicht annähernd so wie erhofft, aber unseren Auftritt im Rennen halte ich gemessen an den Startpositionen für ausgesprochen gelungen. Auf Dauer können wir mit solchen Plätzen zwar nicht zufrieden sein, doch wir haben heute in einem schwierigen Rennen sechs Punkte geholt, die im weiteren Verlauf der Weltmeisterschaft noch sehr wertvoll werden könnten."