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Renault-Ingenieur Bell: "Sehen nichts als gegeben an"
Der Technische Direktor von Renault im Interview vor Bahrain über die aktuelle Situation seines Teams und die bevorstehenden Rennen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Bob, zwei Siege in zwei Rennen - wir schätzt du den Saisonauftakt ein?"
Bob Bell: "Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir uns einen besseren Start in die Saison hätten wünschen können. Das ganze Team hat im Winter einen fantastischen Job gemacht und diese frühen Erfolge sind ein gerechter Lohn für diese Bemühungen. In Viry haben sie großartige Arbeit geleistet und den V10 auf die Herausforderungen von zwei Rennwochenenden vorbereitet, während wir in Enstone alles gegeben haben, um in Sachen Aerodynamik die Performance des Autos zu verbessern."

© Renault
Renaults Bob Bell ist zuversichtlich für Bahrain, aber keineswegs überheblich
"Im Design und in der Produktion ist großartig gearbeitet worden, was zur Zuverlässigkeit beträgt, noch dazu in so kurzer Zeit. Es war eine angenehme Überraschung, dass wir beide Rennen gewonnen haben, aber der Erfolg ist sicher verdient."#w1#
"Michelin hat reifenseitig einen außergewöhnlichen Job erbracht"
Frage: "Michelin hat die beiden ersten Rennen gewonnen und in Malaysia sogar drei Autos auf das Podium gebracht?"
Bell: "Michelin hat reifenseitig einen außergewöhnlichen Job erbracht. Das Resultat von Malaysia spricht für sich. Ende letzten Jahres haben sie die Herausforderung der langlebigeren Reifen sehr schnell in den Griff bekommen und das hat sich bei den ersten Rennen in dieser Saison gezeigt. Gleichzeitig haben sie auch bei den Regenreifen Fortschritte gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass sie sich während der Saison anstrengen werden, um die Reifen weiterzuentwickeln."
Frage: "Der R25 war bislang schnell auf eine gezeitete Runde, aber auch konstant auf die Renndistanz gesehen. Gibt es ein Geheimnis, das diese beiden Eigenschaften verbindet?"
Bell: "Unser einziges Ziel ist es, ein schnelles Rennauto zu produzieren - ein konstantes und schnelles Auto, das mit den Reifen schonend umgeht. Wenn man unter Rennbedingungen ein gutes Auto hat, kommt der Speed auf eine Runde ganz von selbst."
Fahrer haben mehr Vertrauen ins Auto als noch 2004
"Der andere wichtige Faktor ist das Gefühl der Fahrer im Auto. Dieses Jahr haben die Fahrer - speziell am Sonntagmorgen - kein wirkliches Gefühl dafür, was sie erwartet. In so einer Situation muss man sich wohl fühlen und wissen, wie das Auto in bestimmten Situationen reagieren wird. Es ist augenscheinlich, dass sich unsere Fahrer im Auto wohl fühlen. Man kann das zwar nicht in der Rundenzeit festmachen, aber es bringt auf jeden Fall etwas für die Performance."
Frage: "Was sind die wichtigsten Eigenschaften der Strecke in Bahrain?"
Bell: "Letztes Jahr waren die Bremsen im Rennen unsere Hauptsorge. Ich glaube, dass das auch 2005 der Fall sein wird. Wir haben uns den Verschleiß 2004 sehr gut einteilen müssen, aber unsere Scheiben von 'Hitco' haben gut funktioniert. Auch am kommenden Wochenende wird das Management des Verschleißes eine Schlüsselrolle spielen. Was die anderen Leistungsanforderungen angeht, kann man keinen weiteren Bereich hervorheben. Das bedeutet, dass das Auto in jedem Bereich gut sein muss - also Traktion, Bremsstabilität, mechanischer Grip und Top-Speed."
Erwartungshaltung hat sich bei Renault natürlich verändert
Frage: "Beobachter sagen, dass Renault jetzt das Team ist, das es zu schlagen gilt. Was sagst du dazu?"
Bell: "Natürlich haben unsere Erfolge in den ersten beiden Rennen die Erwartungshaltung verändert, aber wir sehen trotzdem nichts als gegeben an. Sobald McLaren einmal ein Rennen ohne Zwischenfälle hinbekommt, glaube ich, dass sie unsere Hauptkonkurrenz unter den Michelin-Teams sein werden. Ferrari hatte in Malaysia Reifenprobleme, aber man darf sie deshalb nicht gleich abschreiben - und beim nächsten Rennen haben sie ja erstmals das neue Auto im Einsatz."
"Das BMW WilliamsF1 Team hat zwischen Australien und Malaysia Fortschritte gemacht, während wir erst abwarten müssen, ob Toyota die Fortschritte bestätigen kann. Man darf nicht vergessen, dass erst zwei von 19 Rennen hinter uns liegen. Anhand so weniger Daten sollte man keine Schlüsse für die gesamte Saison ziehen. Ich glaube, dass wir erst inmitten der Europasaison mehr sagen können."

