Renault im Pech: Dennoch erste WM-Punkte für Senna

(Motorsport-Total.com) - Für Witali Petrow war der Große Preis von Italien schon in der ersten Schikane gelaufen, als er von Vitantonio Liuzzi von der Strecke geräumt wurde und dabei Glück hatte, bei dem schweren Einschlag des HRT keine Verletzungen davongetragen zu haben. Auch Teamkollege Bruno Senna verlor durch den Vorfall zahlreiche Plätze, kam jedoch von Rang 19 noch auf die neunte Position nach vorne und holte sich damit die ersten WM-Punkte seiner Formel-1-Karriere.

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Bruno Senna kämpfte sich nach dem Unfall in der Schikane wieder nach vorn

"Ich bin glücklich, dass ich heute meine ersten Formel-1-Punkte geholt habe", so Senna. "Vor allem deswegen, weil es erst mein zweites Rennen für das Team war. Auch wenn ich als Zehnter startete, war es für mich keine einfache Aufgabe, als Neunter ins Ziel zu kommen. Wir hatten in der ersten Kurve ziemlich viel Pech. Alle kürzten in der Schikane ab, was mich dazu zwang, außen zu fahren. Und dadurch verlor ich alle Plätze, die ich mir im Qualifying so hart erkämpft hatte."

"Es macht mich sehr glücklich zu wissen, dass ich in der Lage bin, mich selbst in die Position zu bringen, Punkte zu holen, und auch mit den Jungs zu kämpfen, die dies schon seit langer Zeit machen. Die Geschwindigkeit des Autos war für alle klar zu sehen, aber ich wünschte, dass das Rennen eine Runde länger gewesen wäre, denn dann wäre ich vielleicht in der Lage gewesen, Paul di Resta zu überholen und Achter zu werden."

"Das Team wählte eine großartige Strategie, der Reifen war schnell genug, wo er es sein musste, und ich bin sehr glücklich, dass ich meinen Namen auf die Punkte-Tabelle gebracht habe. Das Team leistete großartige Arbeit, ich freue mich wirklich auf Singapur."

"Natürlich bin ich sehr enttäuscht über das, was heute passiert ist", so Petrow. "Ich hatte einen ordentlichen Start, und ich war auf dem Weg in die erste Schikane, als Vitantonio HRT aus dem Nirgendwo ankam und mich heftig traf, was mein Rennen beendete. Es gab nichts, was ich hätte tun können, um dies zu vermeiden. Zunächst einmal bin ich glücklich, nicht verletzt zu sein, denn der Einschlag war ziemlich stark, und das hätte ein übler Unfall werden können."

"Wir haben seit Spa so viele Anstrengungen investiert, sowohl an der Strecke, als auch in Enstone und Viry, mir tut es aus diesem Grund leid, dass dies heute nicht in Punkte verwandelt wurde. Das ist Teil des Rennsports, aber ich kann mich nicht davon abhalten, darüber nachzudenken, dass wir uns ein gutes Ergebnis hätten sichern können."

"Wir müssen uns nun auf Singapur konzentrieren, was für uns ein echter Test wird. Wir werden ein weiteres technisches Upgrade mitbringen, bevor wir auf schnellere Strecken wie Japan und Korea kommen, welche unserem Auto besser liegen sollten. Positiv ist, dass sich das Auto hier seit der ersten Trainingseinheit gut angefühlt hat. Wir haben in Bezug auf die Leistung definitiv einen Schritt nach vorne gemacht und wir sollten ein starkes Ende der Saison haben."

"Ich habe gemischte Gefühle", so Teamchef Eric Boullier. "Denn die erste Kurve hat uns heute eine Menge gekostet. Witali hatte großes Pech, dass er aus dem Rennen war, und Bruno war am Ende der ersten Runde Achter."

"Das Team hat heute jedoch eine sehr starke Strategie angewandt, welche Bruno dabei half, vom neunten Rang nach vorne zu kommen. Es ist gut zu sehen, dass er sich in der Formel 1 seine ersten Punkte geholt hat. Und es ist klar, dass wir viel weiter vorne ins Ziel kommen können, wenn wir ein problemloses Rennen haben."

"Wir haben noch ein paar Upgrades, und wenn man diese mit der Tatsache kombiniert, dass unser Auto das ganze Wochenende wirklich bei der Musik war, dann sollten wir zuversichtlich sein, dass wir von nun an Druck machen können. Als Sport hat die Formel 1 den Fans heute wieder einmal eine gute Show geboten, und wir sollten alle über die Qualität der Rennen erleichtert sein, die wir zu sehen bekommen."

"Natürlich muss man sagen, dass es für uns ohne den Zwischenfall in der ersten Kurve ein völlig anderes Rennen geworden wäre", so Chefingenieur Alan Permane. "Witali verlor seine Hinterradaufhängung und fiel sofort aus, während Bruno eine Menge Plätze verlor und hinter dem Safety-Car viele Plätze verlor."

"Wir gingen mit ihm auf dem Medium-Reifen ins Rennen, denn wir dachten, dass Nico Rosberg auf diesem Reifen starten könnte, und wir wollten nicht, dass er auf weichen Reifen hinter ihm hängen bleibt. Die frühe Safety-Car-Phase verschaffte uns die Möglichkeit, die Strategie in der Hoffnung, andere überholen zu können, zu ändern. Denn sie mussten am Ende auf dem Medium-Reifen fahren. Bis zu einem Punkt funktionierte das auch."

"Wir waren sicherlich schneller als die Autos um uns herum, aber selbst mit DRS und einer besseren Höchstgeschwindigkeit war das Überholen schwierig. Es ist nicht schlecht, von Platz 18 auf den neunten zu kommen, aber wir hätten heute mehr Punkte holen können. Gleichzeitig hat unsere Leistung gezeigt, dass wir ein starkes Ende der Saison haben können."

"Monza ist für den Motor die härteste Strecke des Jahres", so Motoreningenieur Riccardo Penteado. "Dies ist der Grund, warum wir hier neue Aggregate eingeführt haben. Das Auto war das gesamte Wochenende sehr schnell, und die Höchstgeschwindigkeit, die gestern im Qualifying beinahe 350 km/h erreichte, war besonders beeindruckend."

"Es war für Bruno ein großartiges Ergebnis, in seinem erst zweiten Rennen für das Team Punkte zu holen. Er demonstrierte seine Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, und wäre er nicht in den Unfall verwickelt worden, hätte er sogar noch mehr Punkte holen können. Witali hatte sehr viel Pech, dass er in der ersten Kurve vom Unfall erwischt wurde. Singapur ist im Vergleich zu Monza eine völlig andere Strecke, aber das Team möchte auf diesem Rennen aufbauen und weitere Punkte holen."