• 28.07.2010 14:48

  • von Roman Wittemeier

Renault: "Heimspiel" für Kubica

Die Renault-Piloten Robert Kubica und Vitaly Petrov sollen auch in Ungarn in die Punkte fahren - Monaco als Vorbild für den Hungaroring?

(Motorsport-Total.com) - Renault war in der Hälfte der Saison über weite Strecken bestes Team hinter Red Bull und McLaren, oft auf Augenhöhe mit Mercedes und Ferrari. In den vergangenen Wochen fiel aber man im Entwicklungswettlauf etwas zurück. Die Franzosen sind immer mehr unter Druck von Williams und Sauber geraten. Nur durch starke fahrerische Leistungen von Robert Kubica und teilweise auch von Rookie Vitaly Petrov konnte man weitere Punkte sammeln.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica soll für Renault in Ungarn das nächste Topergebnis einfahren

"Ich denke, wir haben in Hockenheim das Optimum aus dem Renault R30 herausgeholt und uns einmal mehr den Titel 'Best of the rest' sichern können", blickt der Pole zurück. "Wir wissen aber, dass die Lücke nach vorne recht groß ist, uns gleichzeitig aber unsere Verfolger eng im Nacken sitzen. Das heißt, dass wir nach wie vor während eines Rennwochenendes alles perfekt hinbekommen müssen, um uns für die Top 10 zu qualifizieren und Punkte sammeln zu können."#w1#

Auf dem Hungroring soll das Renault-Leben wieder etwas leichter werden. "Ich glaube, es ist eine der Strecken, auf denen unser Auto besser funktionieren sollte. Hoffentlich können wir näher an den Spitzenteams dran sein als in Hockenheim. Ich gehe aber ehrlich gesagt nicht davon aus, dass wir die in Monaco gezeigte Pace wiederholen können", sagt Kubica und dämpft damit die Erwartungen seiner Fans.

"In puncto Fahrzeug-Setup ist es eine recht schwierige Rennstrecke. Auf der einen Seite benötigst du wegen der langen Kurven viel Grip an der Vorderachse. Andererseits muss auch viel Stabilität im Heck vorhanden sein", so der Pilot aus Krakau. "Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Bodenwellen und die verschiedenen Kurvenarten. Das alles musst du beim Erarbeiten des Setups und der Fahrzeugbalance im Hinterkopf behalten."

"Hoffentlich können wir den Zuschauern eine gute Performance liefern." Robert Kubica

"Für uns Fahrer ist des wegen der vielen Kurven und nur einer wirklichen Gerade, die zudem nicht sonderlich lang ist, physisch wie mental gleichermaßen anstrengend. Du hast einfach keine Zeit, um einmal durchzuatmen und kurz zu entspannen, sondern musst immer hochkonzentriert bleiben", so Kubica vor seinem "Heimspiel". "Traditionell kommen immer viele polnische Fans nach Budapest. Für sie und mich ist es deshalb so etwas wie ein Heimrennen. Ich erwarte insgesamt wieder viele Zuschauer und eine entsprechend gute Atmosphäre. Hoffentlich können wir den Zuschauern eine gute Performance liefern."

Auch Teamkollege Petrov möchte weiter vorankommen. Der Russe hatte sich in Hockenheim nach einer starken Leistung einen Punkt gutschreiben lassen können. "Natürlich war ich sehr zufrieden. Endlich habe ich wieder gepunktet und bin insgesamt ein gutes Rennen gefahren. Es war interessant, denn ich lieferte mir tolle Zweikämpfe mit den Konkurrenten um mich herum und der Renault R30 ließ sich super fahren", berichtet der Rookie.

"Robert hat gezeigt, was mit dem Auto im Qualifying möglich ist. Ich weiß also, woran ich arbeiten muss." Vitaly Petrov

Mit einem Erfolgserlebnis im Nacken und Erfahrungen im Hinterkopf soll auch in Ungarn ein gutes Resultat möglich sein. "Ich kenne den Kurs ziemlich gut und konnte vor allem während meiner GP2-Zeit viel Erfahrung sammeln. Aber natürlich bin ich dort noch nie mit einem Formel 1 gefahren, sodass ich wieder viel zu lernen habe", sagt Petrov. "Ich mag die Strecke, sie ist sehr fordernd. Du musst einen guten Rhythmus finden und ein paar Tricks und Kniffe kennen, um wirklich schnell zu sein."

"Ich muss meine Qualifying-Leistung verbessern, um sicherzustellen, dass ich einen guten Startplatz erzielen kann", meint der Russe. "Wenn mir das gelingt, habe ich gute Chancen für das Rennen, denn der Renault R30 zeigte beim Grand Prix von Deutschland, über welch gute Pace er verfügt. Überhaupt gelang mir in Hockenheim ein nahezu fehlerfreies Wochenende. Robert hat gezeigt, was mit dem Auto im Qualifying möglich ist. Ich weiß also, woran ich arbeiten muss. Ich werde alles daransetzen, über das gesamte Rennwochenende alles auf den Punkt zu bringen. Mein Ziel lautet, die Top 10 zu erreichen und so weitere WM-Punkte zu sammeln. "