• 13.03.2014 16:24

  • von Jonathan Noble & Ben Anderson (Haymarket)

Renault gibt Red Bull & Co. freie Fahrt

Die größten Probleme des neuen Renault-Antriebs scheinen behoben zu sein - Die Franzosen erlauben ihren Kunden in Melbourne die volle Leistung abzurufen

(Motorsport-Total.com) - Alle Formel-1-Teams mit Renault-Motoren haben die Erlaubnis bekommen beim Großen Preis von Australien an diesem Wochenende mit voller Leistung zu fahren. Der Antrieb des französischen Autoherstellers, der bei den Wintertests noch unter Kinderkrankheiten litt, musste bisher mit gedrosselten Einstellungen laufen, damit die Zuverlässigkeit gewährleistet war.

Titel-Bild zur News: V6-Turbo-Antriebsstrang von Renault

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Dank Software-Modifikationen sind die Probleme seit dem letzten Bahrain-Test bereits nicht mehr ganz akut und bei Renault ist man so zuversichtlich,dass man es nun erlaubt, die Motoren bei voller Leistung laufen zu lassen. Renault-Sport-Chef Remi Taffin erklärt gegenüber 'Autosport': "Wir lagen bei einigen Teilen, die wir am Auto haben wollten, hinter dem Zeitplan. Daher konnten wir nicht unser ganzes Potential abrufen:"

"Aber ich denke, dass das jetzt erledigt ist, und dass wir uns jetzt anschauen können, wie es mit maximaler Leistung läuft", so Taffin, der glaubt, dass die Änderungen der Software, die eigens der Lösung des "Klopf"-Problems des Motors dienen, nicht auf Kosten der Zuverlässigkeit gehen. Dieses "Klopfen" bezieht sich auf das Geräusch, dass der Motor macht, wenn die Zündeinstellung falsch gesetzt ist. Das führt häufig zu einer Beschädigung innerhalb des Brennraums.

Renault will Rennen gewinnen

"Die Hauptprobleme, die wir mit dem Antrieb hatten, kamen von der Art, wie wir den Motor und den Ladedruck kontrollierten, und wie wir das Klopfen manuell behandelten. Durch diesen Schritt holt man bei so einem Antrieb die meiste Leistung heraus", sagt Taffin und ergänzt: "Wenn man da zu spät dran ist, dann ist man überall im Rückstand. Vielleicht fehlte uns da etwas die Erfahrung, wie man mit solchen Situationen umgeht."


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"Wir mussten sehr vorsichtig sein. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch nicht die richtige Software, um diese Sachen zu verhindern. Aber wegen der neuen mache ich mir keine Sorgen. Sie wird uns mehr Vertrauen in die Zuverlässigkeit und in die Leistung geben", erklärt der Franzose. Doch auch wenn die verbesserte Leistung und Zuverlässigkeit auf der Strecke einen Schritt nach vorne verspricht, ist Taffin klar, dass noch immer eine Menge zu tun ist.

"Es wird besser, aber wir sind erst dann fertig, wenn wir gewinnen. Ist es nicht so, dass wir jetzt unseren Plan überarbeiten und unsere Ziele tiefer stecken, weil wir hinter dem Zeitplan liegen. Wir sind erst dann glücklich, wenn wir ein Rennen gewinnen", so Taffin.

Probleme beim Start?

Es gab bereits den Vorschlag, dass die Autos mit Renault-Antrieb, wegen der Probleme bei den Tests, nicht am normalen Rennstart teilnehmen sollten. Doch Taffin ist zuversichtlich, dass in Melbourne alle Autos in der Startaufstellung stehen werden: "Wir werden einige Starts hinbekommen. Wir haben einige gute gesehen, uns fehlt nur die Konstanz."

"Wir sind erst dann glücklich, wenn wir ein Rennen gewinnen." Remi Taffin

"Wenn man an den Beginn der V8-Motoren zurückdenkt, dann gab es dort Anfang des Jahres auch einige sehr schlechte Starts von einigen Teams. Schlechte Starts hängen mit dem ganzen System des Autos zusammen, wo der Antrieb auch dazugehört. Es gibt viele Konfigurationen. Irgendwann werden wir eine finden, die funktioniert."