• 28.02.2004 16:29

Renault gibt Einblicke in die komplizierte Logistik

Wenn sich die Formel 1 nach dem Winter auf den Weg nach Australien macht, dann haben die Logistiker jede Menge zu tun

(Motorsport-Total.com) - In den beiden RenaultF1-Workshops in Enstone und Viry-Châtillon zählte am Freitag nur eins ? bis zum Abend musste das gesamte Material für den ersten Saisonlauf, den Großen Preis von Australien in Melbourne, auf die Reise gehen.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Kiste

Auch die Logistik wird in der Formel 1 auf einem hohen Niveau betrieben

In einem Monat um die halbe Welt: Der Formel-1-Kalender führt das RenaultF1-Team zu Beginn der neuen Saison innerhalb von vier Wochen auf drei verschiedene Kontinente. Nach dem Großen Preis von Australien stehen im Anschluss die Rennen in Malaysia und Bahrain auf dem Programm. Für die Teams stellen Grands Prix außerhalb von Europa immer eine zusätzliche Herausforderung dar, da sie nicht auf ihre Flotte speziell ausgestatteter Transporter zurückgreifen können.#w1#

Die Logistik-Abteilung der "Equipe Jaune" leiten zwei Männer: Steve Nielsen in Enstone und Jean-Pierre Raymond in Viry-Châtillon. Da das RenaultF1-Team über zwei Hauptquartiere in verschiedenen Ländern verfügt, müssen die Grand-Prix-Vorbereitungen unabhängig voneinander organisiert werden, um größtmögliche Effizienz zu erzielen.

Am Freitagabend wurden von Enstone aus 24 Tonnen Material zum Flughafen Stansted in der Nähe von London geschickt, von wo aus der von der FOM (Management der Formel 1) organisierte Flug in Richtung Australien abhob. Im Vorjahr reiste das RenaultF1-Team noch mit 26 Tonnen Gepäck nach Melbourne. Der Wegfall der privaten Testfahrten am Freitagmorgen eines Grand-Prix-Wochenendes ermöglicht diese Gewichtseinsparung.

Sämtliche für die drei Grands Prix notwendigen Teile ? von Bremsleitungen über Fahrwerkskomponenten bis hin zu den Renault R24-Chassis ? werden in speziell angefertigte Kisten verpackt und kehren erst nach dem Rennen in Bahrain nach Enstone zurück.

In Viry-Châtillon laufen die Vorbereitungen etwas anders: Der Motoren-Workshop arbeitet gemäß der "Just in time"-Philosophie. Das heißt, dass die RS24-Zehnzylinder jeweils ganz speziell auf die einzelnen Grands Prix abgestimmt werden. Nach dem Rennen in Melbourne kommen die Triebwerke deshalb nach Frankreich zurück, von wo aus wiederum neue Motoren nach Malaysia geschickt werden.

Diese Vorgehensweise ermöglicht es den Ingenieuren, zwischen den einzelnen Rennen die jeweils jüngsten Entwicklungen einfließen zu lassen. Da ab dieser Saison jeweils nur noch ein Motor pro Wagen pro Rennwochenende erlaubt ist, reduziert sich auch das Gewicht der Ladung aus Viry-Châtillon ? auf rund sieben Tonnen.

Dazu kommen selbstverständlich noch die Teammitglieder: Etwa 60 Mitarbeiter aus Enstone und 20 aus Viry-Châtillon werden die Reise nach Australien antreten. Bis Mittwoch wird sich das Renault F1-Team dann im Fahrerlager des Albert Parks in Melbourne häuslich eingerichtet haben ? mit vollständig ausgestatteten Boxen und Direktleitungen zwischen dem fünften Kontinent und den Workshops in Europa.

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