• 29.03.2011 20:03

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Renault erwartet weitere Werkseinstiege

Renault-Geschäftsführer Jean-Francois Caubet kann sich vorstellen, dass das neue Motorenreglement wieder Automobilhersteller anlocken wird

(Motorsport-Total.com) - Mit Honda, Toyota und BMW haben in den vergangenen drei Jahren gleich drei große Automobilhersteller die Formel 1 verlassen. Seither hat sich aber viel getan: Die Weltwirtschaft befindet sich auf dem Weg der Besserung, die Kosten für ein Engagement in der Königsklasse des Motorsports sind gesunken und die verbliebenen Hersteller haben sich auf ein neues Motorenreglement geeinigt.

Titel-Bild zur News: Jean-Francois Caubet

Jean-Francois Caubet ist optimistisch, dass bald wieder Hersteller einsteigen werden

Dieses sieht ab 2013 auf maximal 12.000 Umdrehungen pro Minute beschränkte 1,6-Liter Turbomotoren mit umweltfreundlichem Anstrich (KERS) vor. Entwickelt wurde die neue Formel bei mehreren Treffen in Paris unter dem Vorsitz von FIA-Motorenchef Gilles Simon, einem früheren Ferrari-Ingenieur. Involviert waren dem Hörensagen nach nicht nur die aktiven Hersteller Ferrari, Mercedes und Renault, sondern auch Interessenten wie Volkswagen.

Auch Honda sagt man Gelüste nach, schon bald wieder in die Formel 1 zurückzukehren. Jean-Francois Caubet, Geschäftsführer der Renault-Motorenabteilung im französischen Viry-Chatillon, glaubt, dass man das 2013er-Reglement bald endgültig absegnen sollte, um das Interesse neuer Hersteller zu wecken: "Wenn wir für 2013 alles rechtzeitig arrangieren, dann werden auch wieder Automobilhersteller in die Formel 1 einsteigen."

¿pbvin|512|3559||0|1pb¿Caubet nennt in diesem Zusammenhang "Volkswagen, Honda und Hyundai" als mögliche Kandidaten. Allerdings sei nicht damit zu rechnen, dass diese Konzerne schon 2013 einsteigen werden. Als wahrscheinlicher erachtet er, dass sie sich die neue Formel 1 erstmal anschauen und dann eine Entscheidung treffen werden: "Ich glaube nicht, dass sie im ersten Jahr kommen werden, denn das ist für einen Automobilhersteller schwierig. Aber vielleicht danach."

Martin Whitmarsh teilt den Optimismus von Renault, was mögliche neue Hersteller in der Formel 1 angeht, übrigens nicht: "Es sieht so aus, als würden die 2013er-Motorenregeln keinen neuen Automobilhersteller anlocken. Damit hätten sie eines ihrer wichtigsten Ziele verfehlt", erklärte er kürzlich in einem Interview mit 'Motor Sport'. Kurz darauf teilte Volkswagen mit, dass man definitiv nicht in die Königsklasse einsteigen werde.