• 27.02.2003 10:50

  • von Fabian Hust

Renault: Ein Jahr Vorbereitung für 34 Tonnen Fracht

Das Renault-Team gibt einen kleinen Einblick in die aufwändige Logistik, die hinter einem Formel-1-Wochenende steckt

(Motorsport-Total.com) - Für die ausnahmslos in Europa beheimateten Formel-1-Teams beginnt auch diese Formel-1-Saison gleich mit einer echten Belastungsprobe für die Logistiker der Teams. Erst reist der Formel-1-Tross zum Saisonauftakt nach Australien, dann geht es nach Malaysia und im Anschluss nach Brasilien, bevor die "Königsklasse des Motorsports" dann für längere Zeit in Europa bleibt, wo Teams wie Fahrer ihre Motorhomes mitbringen können und mit dem LKW anreisen können.

Titel-Bild zur News: Flugzeug

Mit dem Flugzeug reist die Formel 1 diese Woche in Richtung Australien

Bei den Überseerennen bleibt auf Grund der weiten Anreise nichts anderes übrig, als per Flugzeug anzureisen und das bedeutet auch, dass man kein Teil aus Versehen in der Fabrik vergessen kann, denn das Nachsenden ist nicht nur teuer sondern teilweise schlichtweg unmöglich. Bei Renault kümmern sich Steve Nielsen in Enstone und Jean-Pierre Raymond in Viry-Châtillon um die Logistik ? eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, der oftmals überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dass Renault in zwei verschiedenen Fabriken arbeitet macht die ganze Angelegenheit noch ein wenig komplizierter.

34 Tonnen Material, drei Autos und 67 Mitarbeiter werden die Franzosen nach "Down Under" fliegen: "Da bereiten wir uns schon ein Jahr im Voraus vor", erklärt Nielsen. In dieser Woche werden die Frachtcontainer die Fabriken von Renault verlassen und werden erst nach dem Brasilien-Grand-Prix wieder nach England zurückkehren. Drei R23-Autos wurden gestern Nacht versandfertig gemacht. Der Transport selbst wird durch die 'Formula One Management' (FOM) durchgeführt, die drei Frachtmaschinen vom Typ Boeing 747 verwendet. Die Maschinen starten von England, Deutschland und Italien nach Australien.

In Viry-Châtillon ist die Organisation völlig anders. Von dort werden 12 Motoren nach Melbourne geschickt, die Fabrik stellt diese "just in time" fertig und bereitet sie Rennen für Rennen vor. Die in Melbourne verwendeten Zehnzylinder werden sofort nach dem Rennen zurück nach Frankreich geschickt, eine "frische" Ladung geht parallel dazu nach Malaysia.