Renault: Die Schrecksekunde ist überwunden
Sowohl Nick Heidfeld als auch Witali Petrow erlitten im Freien Training von Sepang einen ungewöhnlichen Defekt, doch die Fehler sind gefunden
(Motorsport-Total.com) - Zwei fehlerhafte Bauteile warfen das Renault-Team beim Auftakt zum zweiten Formel-1-Wochenende des Jahres weit zurück. Sowohl bei Nick Heidfeld als auch bei Witali Petrow kollabierte im Freien Training ein Element an der vorderen Radaufhängung, weshalb das Team den Fahrbetrieb für längere Zeit einstellen musste. Nach erfolgreicher Fehlersuche konnte das Duo aber wieder mitmischen.

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So sah das Fahrzeug von Witali Petrow nach seinem Abflug in Malaysia aus...
Heidfeld legte deutlich weniger Umläufe als seine Konkurrenten zurück, wusste mit dem achten Platz allerdings durchaus zu überzeugen. Der deutsche Rennfahrer benötigte 1:38.570 Minuten für seinen besten Anlauf in Session zwei und handelte sich damit rund 1,7 Sekunden Rückstand auf die Topzeit von Mark Webber (Red Bull) ein. Angesichts der Umstände zeigt sich Heidfeld damit recht zufrieden.
Heidfeld in Anbetracht der Umstände zufrieden
"Aufgrund der Probleme vom Vormittag fuhren wir am Freitag nicht allzu viel. Wir mussten daher für die Nachmittags-Einheit einige Prioritäten setzen. Wir hielten es für am besten, einen Longrun auf den weichen Reifen zu absolvieren. Wir brachten zwar nicht viele Runden zustande, sammelten aber einige Daten und lernten Verschiedenes - vor allem über den Verschleiß der weichen Mischung."
"Wenn man bedenkt, dass wir kaum Setuparbeit verrichten konnten, ist es doch sehr ermutigend zu sehen, dass ich in beiden Sessions in den Top 10 zu finden war", meint Heidfeld und merkt an: "Nun müssen wir uns darauf konzentrieren, im dritten Freien Training gute Fortschritte zu machen." Petrow, der sich sechs Zehntel hinter seinem Teamkollegen auf Rang 13 klassierte, zeigt sich zerknirscht.
"Das war kein besonders toller Tag", findet der russische Rennfahrer, der im Anschluss an seinen Aufhängungsdefekt heftig ins Kiesbett abgeflogen war. "Das Problem vom Vormittag war eine ziemliche Überraschung. Wir entschieden uns aus diesem Grund dazu, erst einmal nicht zu fahren, bis wir der Ursache genau auf die Spur gekommen waren", berichtet der Drittplatzierte von Australien.
Nach der Fehlersuche läuft alles glatt
"Wir gingen daher erst am späten Nachmittag auf die Strecke. Als es schließlich soweit war, fühlte sich das Auto gut an. Wir hatten aber nur wenig Zeit und konnten kaum an den Einstellungen arbeiten. Wie erwartet ist der Reifenverschleiß sehr hoch, was besonders die weichen Pneus betrifft. Diese Mischung bot aber mehr Grip und war auch einige Sekunden schneller als die härtere Variante."
"Der Samstag ist ein neuer Tag. Wir können noch immer ein gutes Wochenende haben", sagt Petrow und übergibt das Wort an Renault-Technikchef James Allison. "Sowohl Witali als auch Nick erlitten auf der Bremse einen Defekt an der vorderen Radaufhängung. Als Vorsichtsmaßnahme hielten wir die Fahrzeuge so lange an der Box, bis wir das Problem verstanden hatten", erklärt der Brite.
"Wir stellten rasch fest: Die fehlerhaften Teile entstammten derselben Produktionsphase. Kein weiteres Element daraus war bis dato verwendet worden. Es brauchte noch etwas Zeit, um weitere mögliche Fehlerquellen auszumachen, doch als wir uns sicher waren, dass die Defekte auf Materialversagen zurückzuführen waren, schickten wir die Autos wieder hinaus - ohne Probleme."

