• 08.04.2011 06:02

Heidfeld: "Auf einmal blockierte das rechte Vorderrad"

Renault-Fahrer Nick Heidfeld erlebte im ersten Freien Training eine Schrecksekunde: Im Interview spricht der Deutsche über die Ereignisse von Sepang

(Motorsport-Total.com/Sky) - Das zweite Wochenende des Jahres hatte gerade seinen Auftakt genommen, da fuhr Nick Heidfeld der Schreck in die Glieder: Am Ende der langen Zielgerade stand plötzlich das rechte Vorderrad des Renault-Fahrers still und Heidfeld konnte einen Abflug nur mit Mühe vermeiden. Wenig später ereilte Teamkollege Witali Petrow ein ähnliches Schicksal, doch der Russe flog heftig ab. Im Interview schildert Heidfeld seine Sicht der Dinge zu den Vorkommnissen im ersten Freien Sepang-Training.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Sorgenfalten bei Nick Heidfeld: Beide Renault-Autos hatten technische Probleme

Frage: "Nick, Renault hatte im ersten Freien Training von Malaysia einige Probleme mit den Bremsen. Sowohl du als auch dein Teamkollege Witali Petrow hatten Defekte auf der Strecke. Was ist da genau passiert?"
Nick Heidfeld: "Bei mir blockierte auf einmal das rechte Vorderrad und diese Blockade löste sich nicht mehr. Ob bei Witali letztendlich das gleiche Problem auftrat, weiß ich noch nicht. Wir sind gerade am Analysieren."

Frage: "Habt ihr schon eine Erklärung für diese Vorfälle?"
Heidfeld: "Nein. So etwas ist bislang noch nicht aufgetreten."

"Zum Glück sind die Strecken mittlerweile recht sicher." Nick Heidfeld

Frage: "Wie gefährlich ist denn eine solche Situation? Der Abflug von Witali hätte ernste Folgen haben können..."
Heidfeld: "Das ist natürlich nicht ungefährlich, das ist klar. So etwas passiert aber. Bei Jerome (D'Ambrosio; Anm. d. Red.) trat vielleicht etwas Ähnliches auf. Bei ihm sah es noch extremer aus. Zum Glück sind die Strecken mittlerweile recht sicher."


Fotos: Nick Heidfeld, Großer Preis von Malaysia


Frage: "Du hast viel Erfahrung mit Unfällen oder solchen Zwischenfällen. Hast du nicht einmal eine Ahnung, was es gewesen sein könnte?"
Heidfeld: "Wir haben natürlich schon ein paar Ideen, aber halt noch nichts Spruchreifes. Das müssen wir uns erst einmal genau anschauen. Wie ich schon sagte: Es war das erste Mal, dass so etwas auftritt. Bei den Tests hatten wir in dieser Hinsicht überhaupt nie Probleme. Wir sind also ein bisschen überrascht."

Heidfeld fühlt sich wohl im Renault-Rennstall

Frage: "Sprechen wir über deinen Einstand bei Renault: Wie fühlst du dich im Team?"
Heidfeld: "Ich fühle mich sehr gut. Das erste Wochenende lief natürlich nicht so toll für mich, doch ich konnte mich rasch im Team einleben. Das Auto scheint eine gute Leistung zu haben."

"Dafür, dass ich nur einige wenige Runden fahren konnte und nun immer noch recht gut klassiert bin, ist es eigentlich ganz passabel. Wir haben halt einige Runden verloren, die wir hoffentlich im zweiten Freien Training aufholen können. Wir müssen lernen, wie unsere Balance aussieht, und wollen auch noch ein paar Veränderungen umsetzen."

"Man ärgert sich noch mehr, weil man weiß, wozu das Auto fähig war." Nick Heidfeld

Frage: "In Australien lief es sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen nicht unbedingt für dich - und dein Teamkollege Witali Petrow wurde Dritter. Wie lange hast du gebraucht, um dieses Wochenende zu verarbeiten?"
Heidfeld: "Einerseits freue ich mich natürlich für Witali und das Team. Andererseits ärgert man sich noch mehr, weil man weiß, wozu das Auto fähig war."

"Dann so ein Wochenende zu haben, ist schwierig. Mir wäre es lieber gewesen, das nächste Rennen schon am darauf folgenden Wochenende zu fahren. Zwei Wochen warten zu müssen, war nicht einfach. Ich versuchte aber, die Zeit zu nutzen und zu trainieren. Ich probiere, positiv gestimmt in dieses Wochenende zu gehen. Ich bin zuversichtlich, dass es besser wird."

Frage: "Der Saisonauftakt war gut für Renault. Wie viel Potenzial hat denn das Fahrzeug - auch hier in Malaysia?"
Heidfeld: "Im Freien Training sah Red Bull wieder ziemlich überlegen aus. Webber war doch sehr weit vorneweg. Wir haben hier ein Update am Start. Die anderen Teams haben anscheinend nicht viel dabei. Deswegen hoffe ich, dass wir von der Geschwindigkeit her noch ein bisschen stärker sein können als beim ersten Rennen in Australien."