Renault dementiert Bevorzugung von Alonso
Obwohl Giancarlo Fisichella das Pech auf den Fersen klebt, bestreitet das Renault-Team, dass Alonso bevorzugt behandelt wird
(Motorsport-Total.com) - Trotz der negativen Erfahrungen in den vergangenen vier Grands Prix lässt sich Giancarlo Fisichella nicht entmutigen: Der Italiener strotzt vor Selbstbewusstsein und freut sich über die uneingeschränkte Unterstützung des Renault-Teams.

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So war es 2005 nur selten: Giancarlo Fisichella in Barcelona vor Alonso
Nach seinem Sieg beim Saisonauftakt in Australien lief bei Giancarlo Fisichella nicht mehr allzu viel zusammen. Verschiedene technische Probleme - von einem defekten Frontflügel in Malaysia bis hin zu den Beschädigungen im Frontbereich am vergangenen Wochenende in Spanien, die ihm den scheinbar sicheren zweiten Rang kosteten - verhinderten bessere Ergebnisse. Verschiedene Beobachter fühlten sich vor diesem Hintergrund bereits berufen, hinter dieser Serie unglücklicher Umstände eine Ungleichbehandlung innerhalb des Teams zu vermuten. Doch wie kam es tatsächlich dazu, dass sämtliche Probleme bislang am Auto von Fisichella auftraten?#w1#
Fisichella fühlt sich nicht benachteiligt
"Ich kann nicht oft genug betonen, dass das Renault-Team mir und Fernando stets das identische Material bereitstellt", erklärte Fisichella. "Dass die Probleme bislang stets bei mir auftraten, dafür kann niemand etwas. Das ist einfach nur Pech. Das gesamte Team steht uneingeschränkt hinter mir. Wenn es Probleme am Auto gibt, ist das für jeden einzelnen bei Renault schmerzvoll."
Im Renault-Workshop in Enstone arbeiten die Ingenieure derzeit mit Hochdruck daran, die Fehlerquelle des vergangenen Sonntags zu analysieren. Die Verantwortlichen geben sich dabei ausgesprochen selbstkritisch.
"In punkto Zuverlässigkeit haben wir Giancarlo in dieser Saison bereits mehrfach im Stich gelassen", erklärte der Technische Direktor Bob Bell am Montag. "Das ist umso enttäuschender, da diese Vorkommnisse in keiner Weise unserer allgemeinen Einstellung und unserer akribischen Vorbereitung auf die Grand-Prix-Wochenenden entsprechen. Wir müssen sicherstellen, diese Probleme schnell in den Griff zu bekommen. Dazu unterziehen wir unsere Arbeitsweise und unsere Strukturen einer kritischen Analyse."
Team steht angeblich voll hinter Fisichella
"Giancarlo zeigte in Barcelona eine begeisternde und fehlerfreie Leistung und bestätigte damit, was wir schon immer wussten: Er gibt niemals auf und kämpft bis zum Fallen der Zielflagge. Das ganze Gerede über eine bevorzugte Behandlung für einen unserer Fahrer oder unterschiedliches Material entbehrt jeglicher Grundlage. So etwas gibt es bei Renault einfach nicht", fuhr er fort.
Auch Renault-Teamchef Flavio Briatore betonte noch einmal, welch großes Vertrauen das Renault-Team in "Fisico" setzt: "Der Große Preis von Spanien ist der beste Beweis dafür, dass wir unserer Linie treu bleiben, keinerlei Stallorder auszugeben. Im Übrigen ist es für jedes Team deutlich schwerer, zwei unterschiedliche Autos hinzustellen als zwei identische."
"Bevor das Problem an seinem Rennwagen auftrat, lag Giancarlo vor Fernando. Er hätte es verdient, Zweiter zu werden", so Briatore. "Ihm widerfuhr in den vergangenen Wochen einiges an Pech. Aber die Art und Weise, wie er sich davon in keiner Weise beeindrucken ließ, zeigt, zu welch großen Taten er fähig ist. Bereits für den bevorstehenden Grand Prix von Monaco stehen die Vorzeichen gut für ihn."

