Renault-Boss: "Alonso ist so schnell wie Michael"

Patrick Faure über die erfolgreiche Saison 2004 und warum er Fernando Alonso "um jeden Preis" im Team halten will

(Motorsport-Total.com) - Patrick Faure, Präsident der Sportabteilung von Renault, ist optimistisch, schon bald um den Gewinn der Weltmeisterschaft mitkämpfen zu können. Zuversichtlich stimmen ihn einerseits die Leistungen des Teams in der laufenden Saison, die die Erwartungen offenbar übertroffen haben, andererseits aber auch - und zwar vor allem - Fernando Alonso.

Titel-Bild zur News: Patrick Faure

Patrick Faure hält Fernando Alonso für einen Wunderknaben...

Den jungen Spanier hält der 58-Jährige für einen Champion der Zukunft, wie er 'Marca' anvertraute: "Der Schlüssel, Ferrari zu schlagen, liegt in Alonsos Händen. An dem Tag, an dem er ein Auto hat, das genauso schnell ist wie Ferrari, wird er Michael Schumacher besiegen. Das ist unser Ziel. Der Tag, an dem er nicht mehr ans Limit seines Fahrzeugs gehen muss, wird uns ganz neue Rennen bringen, denn ich bin sicher, Alonso ist mindestens genauso schnell wie Michael."#w1#

Faure: 2005 wird "das Jahr von Fernando"

Darüber hinaus ist er sich sicher, 2005 könnte "das Jahr von Fernando" werden, wenn er es auch vermeidet, allzu euphorisch zu werden: "Ich nenne talentierte junge Fahrer nicht gerne den neuen Prost, Senna oder Schumacher. Andererseits bin ich aber beeindruckt von der positiven Aggression, mit der Fernando fährt. Er ist geboren für den Wettbewerb. Manchmal, wenn ich mich mit Ingenieuren unterhalte, die schon mit Senna und Schumacher gearbeitet haben, sagen sie mir, sie haben noch nie jemanden erlebt, der so gut ist wie Fernando."

Der 23-Jährige, seit Ungarn 2003 jüngster Grand-Prix-Sieger aller Zeiten, gilt intern als so etwas wie der Ziehsohn von Teamchef Flavio Briatore, ist allseits beliebt und genießt ob seiner Leistungen höchstes Ansehen. Außerdem kommt seine ruhige Art gut an. Renault hat es verstanden, Alonso seinerzeit langfristig unter Vertrag zu nehmen, und schnappte ihn damals Ferrari weg - wie sich inzwischen herausgestellt hat, eine goldrichtige Entscheidung.

"Fernando ist happy im Team, er ist intelligent und versteht, dass Renault ihm eine große Chance geboten hat", so Faure weiter. "Er ist ein sehr dankbarer Junge. Wir hoffen, dass wir gemeinsam Weltmeister werden können. Ich glaube nicht nur, dass es möglich ist, dass er das schon nächstes Jahr schafft, sondern ich glaube, dass es tatsächlich passieren wird. Ich glaube, Fernando Alonso und Renault werden 2005 Weltmeister."

Renault will unbedingt an Alonso festhalten

Des Weiteren bestätigte der Franzose, dass der Vertrag mit Alonso Ende nächsten Jahres ausläuft, man aber "um jeden Preis" eine Verlängerung des Abkommens erzielen möchte: "Wir hoffen, dass er noch viele, viele Jahre bei uns bleibt." Denn: "Meiner Meinung nach ist Fernando von all den jungen Fahrern der mit dem meisten Talent. Räikkönen kenne ich nur aus dem Fernsehen, aber Button ist für uns gefahren. Fernando ist ihnen allen einen Schritt voraus."

Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist Faure übrigens zufrieden: "Wir haben besser abgeschnitten als vor Saisonbeginn erwartet. Unser Ziel war es, unter den besten drei Teams zu landen, und wir haben sogar Williams und McLaren geschlagen. Es war eine großartige Saison und jetzt kämpfen wir noch gegen BAR um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM. Das hätte niemand von uns zu Beginn der Saison geglaubt, und mit noch mehr Arbeit können wir auch Ferrari einholen."