• 23.04.2012 08:12

Renault bejubelt bestes Abschneiden seit 15 Jahren

Vier Renault-angetriebene Fahrzeuge auf den Rängen eins bis vier: Das gab es zuletzt 1997 - Sehr positives Fazit nach dem Großen Preis von Bahrain

(Motorsport-Total.com) - Titelverteidiger Sebastian Vettel sicherte sich im Red-Bull-Renault seinen ersten Saisonsieg. Auf den Plätzen zwei und drei folgten mit den Lotus-Renault-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean zwei weitere Formel-1-Fahrer mit Renault-RS27-Power im Heck. Mark Webber bescherte dem französischen Achtzylinder im zweiten Red Bull mit Rang vier einen Vierfach-Sieg.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Kimi Räikkönen

Red Bull (links) und Lotus (rechts) fuhren für Renault ein absolutes Topergebnis ein

Ein derart dominanter Auftritt gelang Renault letztmalig im Jahr 1997 beim Großen Preis von Luxemburg. Damals siegte Jacques Villeneuve im Williams-Renault vor Jean Alesi - der einen Benetton-Renault steuerte - sowie Williams-Pilot Heinz-Harald Frentzen und Gerhard Berger im zweiten Benetton-Renault.

Das Caterham-Team beendete den Großen Preis von Bahrain auf den Rängen 16 für Witali Petrow und 17 für Heikki Kovalainen. Dabei wurde der Finne bereits in der ersten Runde durch einen Plattfuß zurückgeworfen. Im 150. gemeinsamen Rennen mussten das Williams-Team und Renault einen Doppelausfall verkraften: Bruno Senna parkte seinen Boliden in der 54. Runde aufgrund eines technischen Defektes, der jedoch nicht auf den Motor zurückzuführen war. Auch Pastor Maldonado sah die Zielflagge nicht: Ein Reifenschaden im 25. Umlauf sorgte für das vorzeitige Aus.

Vettel und Red Bull sind wieder die Nummer eins

Mit seinem Sieg bescherte Sebastian Vettel der erfolgreichen Partnerschaft zwischen Red Bull und Renault den 28. gemeinsamen Sieg und der französischen Marke den insgesamt 143. Formel-1-Triumph. Der Heppenheimer sicherte sich damit auch die Führung in der Fahrer-Weltmeisterschaft, gefolgt von Lewis Hamilton und seinem Teamkollegen Mark Webber.

Red Bull übernahm zudem den ersten Platz in der Konstrukteurs-WM und führt nun mit einem Vorsprung von neun Punkten auf McLaren. Dank des phänomenalen Ergebnisses beim Großen Preis von Bahrain rückte das Lotus-Team vom sechsten auf den dritten Rang vor.


Analyse mit Motorsport-Total.com-Redakteur Stefan Ziegler

"Das war wirklich ein fantastisches Rennen für uns", sagt Remi Taffin in seiner Eigenschaft als Renault-Einsatzleiter. "Die ersten vier Positionen gingen alle an Fahrer mit Renault-RS27-Power im Heck ihrer Formel-1-Boliden. Zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Monaco 2010 standen drei unserer Fahrer auf dem Podium - und erstmals seit 15 Jahren waren die ersten vier Plätze fest in den Händen unserer Partnerteams.

"Das war wirklich ein fantastisches Rennen für uns." Remi Taffin

"Der Bahrain International Circuit stellt uns traditionell vor besonders anspruchsvolle Aufgaben. Der Staub und die trockene Luft sind ebenso eine große Herausforderung wie der hohe Reifenabrieb der Strecke. Dadurch lässt sich der Benzinverbrauch nur schwer vorausberechnen. Pünktlich zum Rennen wechselte das Wetter und vor dem Start sah es sogar kurzzeitig so aus, als könnte Regen einsetzen. Das erschwerte die Wahl der richtigen Strategie zusätzlich."

Kein erfolgreiches Jubiläum für Renault und Williams

"Für die Motoren zählt der Große Preis von Bahrain daher zu den größten Herausforderungen der Saison. Der Vierfach-Sieg ist auch ein schöner Lohn für all unsere Mitarbeiter in Viry-Chatillon, die diesen Erfolg mit ihrer unermüdlichen Arbeit insbesondere nach dem schwierigen Saisonstart überhaupt erst möglich gemacht haben", sagt Taffin und merkt an: "Auch unsere Partnerteams haben hier in Bahrain eine starke Leistung gezeigt und bewiesen, wie konkurrenzfähig unser RS27-V8 ist."

"Caterham war erneut gut unterwegs", findet der französische Motorenspezialist. "Witali kämpfte im Rennen mit den Autos von Torro Rosso. Dass Heikki nicht von seiner hervorragenden Startposition profitieren konnte, ist sehr schade. Aber dieses Rennen hat den Aufwärtstrend von Caterham einmal mehr bestätigt. Jetzt freuen wir uns bereits auf die Rennen in Europa, für die wir natürlich noch einige neue Entwicklungen in der Pipeline haben."

"Leider lief der 150. gemeinsame Grand Prix für Williams und Renault nicht nach Plan." Remi Taffin

"Leider lief der 150. gemeinsame Grand Prix für Williams und Renault nicht nach Plan, aber die Konkurrenzfähigkeit im Rennen war wieder einmal recht gut. Und ohne den Reifenschaden hätten wir vielleicht ein weiteres Fahrzeug mit Renault-V8-Motor in den Punkten gesehen", meint Taffin. "Bis zum nächsten Lauf in Spanien haben wir nun drei Wochen Zeit. Dazwischen stehen Testfahrten in Mugello auf dem Programm. Wir werden natürlich alles geben, damit die Saison für Renault und unsere vier Partnerteams weiterhin so erfolgreich verläuft."


Fotos: Großer Preis von Bahrain