Reizvoll für Sutil: "Mercedes ist Mercedes"

Adrian Sutil spricht über den Reiz der Marke mit dem Stern, mit der er dieses Jahr nicht verhandelt hat - Force India inmitten der deutsch-britischen Fronten?

(Motorsport-Total.com) - Bereits vor Saisonende hat Force India die Option auf Adrian Sutils Dienste für das Jahr 2010 gezogen, rechtswirksam wurde der Vertrag aber erst, als der Deutsche seinerseits ebenfalls grünes Licht signalisierte. Sein Teamkollege wird erneut der Italiener Vitantonio Liuzzi sein, 2004 Seriensieger in der GP2-Vorgängerklasse Formel 3000.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil hat sich überraschend früh für das Force-India-Team entschieden

Dass sich Sutil so früh auf Force India eingelassen hat, obwohl noch ein Drittel aller Fahrerplätze zu haben ist, mag auf den ersten Blick überraschend wirken. Vor allem Mercedes wurde von Beobachtern als interessante Alternative betrachtet, schließlich hat Sportchef Norbert Haug schon vor der Saison 2008 Gespräche mit Sutil-Manager Manfred Zimmermann geführt. Damals ging es um die Nachfolge von Fernando Alonso an der Seite von Lewis Hamilton bei McLaren.#w1#

Keine Verhandlungen mit Mercedes

In den vergangenen Wochen war Mercedes aber kein Thema: "Wir hatten keinen direkten Kontakt. Das Thema war diesmal nicht auf dem Tisch", erklärt Sutil gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Auf jeden Fall" hätte ihn ein Wechsel in den Silberpfeil aber gereizt: "Es ist ein richtiges Werksteam, was es bei Mercedes schon lange nicht mehr gegeben hat. Und Mercedes ist Mercedes - eine Prestigemarke. Es gibt in der Formel 1 zwei Teams, von denen man träumt: Ferrari und Mercedes."


Fotos: Highlights 2009: Adrian Sutil


Auch etablierte Teams wie Renault und Sauber haben noch Plätze frei: "Wir haben mit anderen Teams geredet, aber letztendlich war das alles sehr unsicher", so der 26-Jährige. "Mit dem Erfolg, den wir in den letzten Rennen hatten, war es schwierig, etwas zu finden, was hundertprozentig besser sein wird. Mein Team war sehr glücklich mit meiner Arbeit, ich kenne die Leute - und am Ende ist mir die Entscheidung, den Vertrag zu unterschreiben, relativ leicht gefallen."

Weitergeführt wird auch die Kooperation zwischen Force India, McLaren und Mercedes. McLaren liefert wie bisher die Kraftübertragung nach Silverstone, Mercedes den Motor. Interessant ist diese Konstellation insofern, als McLaren und Mercedes keine Werkspartner mehr sind. Stattdessen wird es 2010 zum Duell Großbritannien (McLaren mit Button/Hamilton) gegen Deutschland (Mercedes mit Rosberg und voraussichtlich einem zweiten Deutschen) kommen. Zwischen den Fronten sieht sich Sutil aber nicht.

Keine Veränderung auf Partnerseite

Adrian Sutil

Force India lieferte in der zweiten Saisonhälfte ordentliche Ergebnisse ab Zoom

"Das ändert nichts. Der Kontakt ist sehr gut. Wir bekommen die gleichen Sachen, die wir auch im letzten Jahr bekommen haben. Das ist für uns eine starke Basis", stellt Sutil klar. "McLaren und Mercedes sind seriöse Partner. 2009 gab es das ganze Jahr über nicht das geringste Problem in dieser Hinsicht. Es waren immer wieder gute Ingenieure und Motorenleute bei uns, sehr gute Leute. Das strukturieren die sehr gut durch - auch wenn sie noch mehr Teams bekommen sollten."

Eingebaut werden die Komponenten aus Woking beziehungsweise Stuttgart in den neuen VJM03, der im Februar erstmals auf der Strecke getestet wird. Sutil hat sein neues Arbeitsgerät in der Fabrik in Force India schon gesehen - und er ist begeistert: "Das neue Auto sieht sehr gut aus. Die Nase ist wieder hoch - es ähnelt dem diesjährigen Auto. Der Frontflügel ist stark verändert, das Hinterteil ist stark verändert."