Button will seinen Erfolg genießen

Jenson Button will lieber den Moment genießen als an die Zukunft denken und erinnert sich an seine Weltmeistersaison 2009

(Motorsport-Total.com) - Es liegt in der Natur der Formel 1, dass sich alles auf die nächste Saison konzentriert, sobald die alte zu Ende ist. Doch das missfällt Weltmeister Jenson Button: "Ich finde, wir schauen zu sehr in die Zukunft. Ich freue mich auf die Zukunft, aber wir sollten diesen Moment erstmal richtig genießen", so der künftige McLaren-Pilot gegenüber der 'BBC'.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Formel-1-Weltmeister Jenson Button möchte seinen Erfolg 2009 voll auskosten

"Es war kein Spaziergang - eine Weltmeisterschaft ist das nie", blickt er noch einmal zurück. "Manchmal war unser Auto nicht konkurrenzfähig, aber meistens schon. Es war schwierig, den WM-Titel zu gewinnen." Vor allem angesichts der Tatsache, dass vier Wochen vor dem ersten Rennen in Melbourne noch nicht einmal klar war, ob es mit dem Team aus Brackley überhaupt weitergehen würde. Honda hatte bekanntlich kurz zuvor den Stecker gezogen.#w1#

Schock nach dem Trainingsurlaub

"Ich kam gerade aus Lanzarote zurück, wo ich mich auf die 09er-Saison vorbereitet hatte. Da gab Honda am 5. Dezember den Ausstieg bekannt", erinnert sich Button. "Sie hatten ihre Gründe dafür, die ich sogar verstehen kann, aber als ich die Nachricht hörte, war es ein gewaltiger Schock. Ich war davon ausgegangen, dass sie 2009 Rennen fahren würden, aber von da an mussten wir den ganzen Winter kämpfen, um das Auto in Melbourne auf die Startaufstellung zu bekommen."

"Ich war sehr oft in Brackley und habe alles unternommen, um das Team zu unterstützen. Nick Fry und Ross Brawn haben sich enorm engagiert, sogar mein Manager hat da und dort geholfen. Und dann haben wir mit einem Sieg in Australien begonnen und sind Weltmeister geworden. Es war eine unglaubliche Erfahrung und ein unglaubliches Jahr, auf das wir sehr stolz sein können", gibt er zu Protokoll.

¿pbvin|512|2168||0|1pb¿Nach der WM-Entscheidung strahlte die 'BBC' ein im Jahr 1999 aufgenommenes Video aus, in dem Button selbstbewusst ankündigte: "Ich will Formel-1-Weltmeister werden!" Damals war er noch ein frischgebackenes Formel-3-Küken, das gerade erstmals mit der Formel 1 in Berührung kam. Heute sagt er darüber: "Als ich 19 war, habe ich es wirklich für möglich gehalten, Weltmeister zu werden, aber damals war ich auch davon überzeugt, dass ich mit jedem Auto Weltmeister werden würde."

"Mir war damals nicht klar, wie wichtig das Team ist. Wenn du kein konkurrenzfähiges Auto hast, wirst du es nie schaffen", so der 29-Jährige. "Meine Formel-1-Karriere war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich hatte einige fantastische Saisons, mit anderen Teams und jetzt mit Brawn. Es war aber ein ständiges Auf und Ab, emotional sehr aufreibend. Das macht diesen Triumph noch süßer, weil ich so hart dafür arbeiten musste."

Großer Vorsprung früh in der Saison

Übrigens auch während der Saison, denn nach sechs Siegen in den ersten sieben Rennen geriet Brawn spätestens ab Silverstone ins Hintertreffen. Experten unkten damals, dass die Weltmeisterschaft eigentlich schon so gut wie entschieden sei. Aber: "Als sich die Leute gefragt haben, ob ich es noch wegwerfe, fand ich das irgendwie cool, schließlich hatte ich mich selbst in diese gute Position gebracht! Und ich habe es nicht weggeworfen", hält Button fest.


Fotos: Highlights 2009: Jenson Button


"Es gab einige schwierige Rennen, in denen das Auto nicht toll war, und ich gebe auch zu, dass einige meiner Rennen nicht großartig waren", gesteht der Brite, dessen Siegesserie ausgerechnet beim Heimrennen in Silverstone zu Ende ging. "So geht es jedem in der Formel 1. Es geht darum, die Anzahl dieser Tage so niedrig wie möglich zu halten. Der große Unterschied ist, dass es jeder bemerkt, wenn du als WM-Führender einen noch so kleinen Fehler machst."

"Meine schlechten Tage", fährt er fort, "passierten meistens im Qualifying, aber in den Rennen habe ich meistens viele Plätze aufgeholt. Brasilien hat zum Beispiel wirklich Spaß gemacht und war wegen der involvierten Emotionen wahrscheinlich das Rennen meines Lebens. Vom 14. Startplatz aus aufzuholen und Weltmeister zu werden, war ein großartiges Gefühl. Ich wartete nicht, bis die Weltmeisterschaft zu mir kam, sondern ich holte sie mir."

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