Reifenverschwendung: Auch GPDA fordert Änderung

Nach Pirelli fordert auch die Fahrergemeinschaft GPDA ein effizienteres Reifenreglement - Zudem wurde eine Reifentest während der Saison 2012 fixiert

(Motorsport-Total.com) - Die Situation ist kurios: Die Teams klagen regelmäßig darüber, zu wenige Reifensätze zu haben, um im Freien Training ordentlich zum Fahren zu kommen - dennoch geben sie nach dem Rennen stets einen Satz der harten Mischung an Pirelli zurück, der dann vernichtet wird. Daher fordern die Italiener eine Änderung des Reglements: Sie wünschen sich, dass ab der kommenden Saison jedes Team je fünf Sätze weiche und harte Reifen bekommt - und nicht wie dieses Jahr fünf und sechs.

Titel-Bild zur News:

In der Formel 1 werden Reifen unbenützt auf den Müll geworfen

Jetzt unterstützt auch die Fahrergemeinschaft GPDA dieses Vorhaben, durch das Geld gespart werden und zudem weniger Müll anfallen soll. Pirelli-Sportchef Paul Hembery, dessen Vorschläge, Qualifying-Reifen oder einen zusätzlichen weichen Reifensatz zu den Rennen zu bringen, nicht angenommen wurden, bestätigt, dass sich nun die Fahrer zu Wort melden: "Sie finden es verrückt, dass wir all diese unbenutzten Reifen haben. Sie finden, dass wir sie nicht zu den Rennen mitnehmen sollten, wenn wir sie nicht benützen."

Woran das aktuelle Reglement krankt

Das Reglement besagt, dass die Fahrer am Freitag drei Reifensätze (zweimal hart, einmal weich) bekommen, die am Abend an Pirelli zurückgehen. Am Samstag erhalten sie acht Sätze - je vier einer Mischung. Je ein Satz muss aber nach dem dritten Freien Training zurückgegeben werden. Dadurch stehen den Piloten für Qualifying und Rennen je drei Sätze harte und weiche Reifen zur Verfügung. Die weniger konkurrenzfähige Mischung kommt durch die Verpflichtung, beide Spezifikationen im Rennen zu benutzen, aber meist nur einmal zum Einsatz.

"Die Fahrer finden, dass wir einen Weg finden sollten, diese Reifen am Freitag oder im Qualifying einzusetzen", erklärt Hembery, der nun hofft, dass die Piloten Druck auf ihre Teams ausüben, einer Reglementänderung zuzustimmen. "Ich habe sie gebeten, mit ihren Teams zu sprechen, und zu schauen, ob sie uns helfen können. Unserer Meinung nach ist es eine Frage des gesunden Menschenverstandes."

"Die Fahrer sind unserer Meinung, vielleicht finden wir ja einen Weg, mit dem alle glücklich sind." Paul Hembery

Sein Ziel: "Finden wir doch eine Lösung, die entweder dem Qualifying zuträglich ist, obwohl es ein paar Teams gibt, die das nicht wollen, oder geben wir den Teams mehr Fahrzeit am Freitag - das wäre für die kleineren Teams von Vorteil. Die Fahrer sind unserer Meinung, vielleicht finden wir ja einen Weg, mit dem alle glücklich sind."

Reifentest für 2012 fixiert

Alles andere wäre laut Hembery "etwas absurd". Ihm gehe es nicht darum, "irgendjemanden zu bevorzugen oder jemandem einen sportlichen Vorteil zukommen zu lassen. Wir wollen nur klarstellen, dass wir da eine Unregelmäßigkeit in diesem System haben. Es wäre besser für alle, wenn wir einen Weg finden, um effektiver zu sein."

In einem anderen Punkt herrscht bereits Einigkeit mit den Teams: Hembery möchte nächstes Jahr im Mai einen einwöchigen Reifentest in Mugello abhalten - dafür soll der alte Toyota TF109 nicht mehr so oft zum Einsatz kommen. "Wir bewegen uns nun mehr in Richtung der Simulatoren und der Simulationsdaten", stellt er gegenüber 'Reuters' klar, wie die zukünftige Reifenentwicklung aussehen wird. "Wir haben außerdem den Test während der Saison, der uns sehr dabei helfen wird, mit den 2012er Autos zu testen. Das wird für uns ein großer Vorteil sein, denn wir können ihnen dann bereits die Reifen für 2013 zeigen."

"Das wird für uns ein großer Vorteil sein, denn wir können den Teams dann bereits die Reifen für 2013 zeigen." Paul Hembery

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